Gewählte Publikation:
Fritz, T.
Untersuchungen luftgetragener Partikel und Bioaerosole in Pferdestallungen.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2017.
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Haas Doris
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Reinthaler Franz
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: In der heutigen Zeit sind Pferde als unsere Sport- und Freizeitpartner durch lange Aufenthalte im Stall und der häufigen Raufutteraufnahme oft einem hohen Gehalt an Mikroorganismen in der Stallluft ausgesetzt. Die Folge sind häufig Reizungen der Atemwege bis hin zu schwerwiegenden chronischen Atemwegserkrankungen, die die Leistung des Pferdes mindern. Ziel: Im Winter wurden Luftkeimmessungen in zwei unterschiedlichen Pferdestallungen – Offenstall (PF 1) und Boxenhaltung (PF 2) – und zum Vergleich an je drei Außenmessstellen durchgeführt und quantitativ die Konzentrationen der Gesamtpartikel, Schimmelpilze und Bakterien inkl. Leitkeime ermittelt, sowie qualitativ auf verschiedene Gattungen untersucht. Weiters wurden Proben aus Einstreu und Heu qualitativ auf Schimmelpilze untersucht. Material und Methoden: Die Luftkeimmessungen wurden mittels Impaktion (MAS 100® und MBASS 30®), Impingement (AGI-30) und Filtration (Sartorius MD8®), die Partikelmessungen mit dem APC M3® Partikelzähler durchgeführt. Ergebnisse: Die Konzentration der Gesamtpartikel, der Schimmelpilze und der Bakterien lag in den unterschiedlichen Stallungen bei Werten um 2,57 x 107 pa/m³ (Partikel), 7,29 x 10³ KBE/m³ (Schimmelpilze) und 3,48 x 10³ KBE/m³ (Bakterien). In der Luft beider Ställe dominierte die Gattung Aspergillus (v.a. Eurotium) und wies in PF 2 einen signifikanten (p = 0,001) Unterschied zu den Außenmessstellen auf. In den Proben aus Einstreu und Heu waren ähnliche Schimmelpilzgattungen wie in der Luft vertreten. Unter den Bakterien wurden Leitkeime wie Streptococcus equi subsp. equi und Rhodococcus equi nicht gefunden. Schlussfolgerung: Punktuelle Messungen wie in der vorliegenden Arbeit liefern bereits wertvolle Aussagen zu vorkommenden Gattungen an Schimmelpilzen und Bakterien. Grundsätzlich sollte man bei Aussagen zum quantitativen Keimgehalt in Tierställen auf Langzeitmessungen vertrauen, da es viele Einflussfaktoren gibt, die dadurch besser erfasst werden können.