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Gewählte Publikation:

Binder, J.
Stellenwert der öffentlichen Aufklärungsarbeit für die Relevanz von UV-Protektion
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 111 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kopera Daisy
Repelnig Maria-Lisa
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: UV-Strahlung ist der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Sie ist einerseits ausschlaggebend für den nicht-melanozytären Hautkrebs (NMSC) und spielt andererseits auch bei der Entstehung des malignen Melanoms (MM) eine wichtige Rolle. Ihre negative Wirkung umfasst akut die Reduktion von Kollagen, subakut die Inflammation (Sonnenbrand) und chronisch DNA-Schäden und Immunsuppression. Dies führt zu Photoaging und Photokarzinogenese. Man geht davon aus, dass die Inzidenzzahlen für Hautkrebs höher sind, als derzeit erfasst und dass sie in Europa in Zukunft weiter ansteigen werden. Unter Prävention versteht man unter anderem die Anwendung von Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise UV-Protektion, um Krankheiten zu verhindern. In vielen Ländern gibt es Aufklärungsprogramme bezüglich Hautkrebsprävention mit unterschiedlicher Reichweite. Ziel: In dieser Arbeit wird den Fragen nachgegangen, welche Ziele mit der öffentlichen Aufklärungsarbeit über Hautkrebsprävention verfolgt werden, welche Wirkung bisher sichtbar ist, warum es weiterhin sinnvoll ist, diese zu betreiben, was für das Gelingen relevant ist und welche Faktoren in Zukunft wichtiger werden. Anschließend werden die Aufklärungsprogramme in Australien, Deutschland und Österreich miteinander verglichen und eine Empfehlung für UV-Protektionsmaßnahmen dargestellt. Material und Methoden: Es wurde ein qualitatives Studiendesign gewählt. Das Instrument der Datenerhebung waren leitfadengestützte Expert*innen-Interviews mit offenen Fragen. Für Österreich wurde Univ.-Prof.in Dr.in med.univ. Erika Richtig befragt, für Deutschland Prof. Dr. Eggert Stockfleth und für Australien Justine Osborne von "SunSmart". Die Auswertung erfolgte mit der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz, unter Verwendung der Software „MAXQDA 2022“. Darüber hinaus wurden eine Literaturrecherche und ein weiteres E-Mail-Interview durchgeführt. Ergebnisse: Es wurde ein Überblick über das Aufklärungsvorgehen der jeweiligen Länder gegeben, die verfolgten Ziele definiert, die bereits sichtbare Wirkung dargestellt und herausgearbeitet, warum es weiterhin wichtig ist, öffentliche Aufklärungsarbeit über Hautkrebsprävention zu leisten. Abschließend wurden erfolgs- und zukunftsrelevante Aspekte definiert und die UV-Protektionsempfehlungen tabellarisch dargestellt. Schlussfolgerung: Es zeigt sich, dass trotz einer bereits sichtbaren Präsenz der öffentlichen Aufklärungssarbeit die angestrebten Ziele nicht oder nur teilweise erreicht worden sind. Darüber hinaus ist es wichtig, Kampagnen regelmäßig zu wiederholen, um eine Wirkung zu erzielen und aufrechtzuerhalten. Daraus kann gefolgert werden, dass Aufklärungskampagnen weiterhin durchgeführt werden sollten. Im Namen des österreichischen Aufklärungsprogrammes "Sonne ohne Reue" sollten in Zukunft flächendeckendere Kampagnen durchgeführt werden, einschließlich eines speziellen Programmes in Kinderbetreuungseinrichtungen nach dem Vorbild Australiens und Deutschlands.

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