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Neumeier, I.
Lasertherapie bei Frauen mit lichenoiden Erkrankungen (LD): eine randomisierte kontrollierte Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 65
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Gold ehem Ulrich Daniela
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Schütz Anna-Maria
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Lichen Sklerosus und erosiver Lichen Planus sind lichenoide chronisch verlaufende Hauterkrankungen. Die typischen Symptome der beiden anogenitalen Erkrankungen sind Juckreiz, Brennen und Schmerz. Bei unzureichender Therapie können die Erkrankungen zu Vernarbungen und einem erhöhten Risiko für Plattenepithelkarzinome der Vulva führen.
Die Anwendung von topischen Steroiden und anschließender Erhaltungstherapie (Goldstandard) ist nicht für alle Patientinnen ausreichend und es werden weitere Therapieoptionen benötigt. In zwei Studien konnte ein positiver Effekt von nicht-ablativen Lasern auf lichenoide Erkrankungen festgestellt werden. Nicht-ablative Lasertherapie kann durch Erhitzung des Gewebes zu einem Remodelling des Gewebes führen und damit zu einer Symptomverbesserung, ohne dass es dabei zur Ablation der Epidermis kommt.
Ziel: Ziel war die Untersuchung der Wirksamkeit in einer randomisierten kontrollierten Studie von nicht-ablativer Lasertherapie mittels Er:YAG-Laser im Genitalbereich bei Frauen mit Lichen Sklerosus und erosivem Lichen Planus verglichen mit einem Sham-Laser.
Methoden: Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit einer deskriptiven Zwischenauswertung der randomisierten kontrollierten Studie „Laser therapy in women with lichenoid disorders: A randomized controlled trial (LISER)“. Die Patientinnen wurden 1:1 in eine Laser- (Studiengruppe) und eine Sham-Lasergruppe (Kontrollgruppe) randomisiert. Jede der verblindeten Patientinnen erhielt zwei Behandlungen. Hauptzielgröße war die Veränderung der subjektiven Beschwerden mittels VAS von 0-10, die sich aus den Symptomen Juckreiz, Brennen und Schmerz zusammensetzte. Die Datenerhebung erfolgte bei Baseline und dreimonatigem Follow-Up. Die Nebenzielgrößen wurden mittels Hautfragebogen Skindex, der PGI-S, der PGI-I, dem klinische LS Score nach Günthert et al. und dem ZUF-8 ermittelt. Die Patientinnen bewerteten die Schmerzen während der Lasertherapie mittels VAS von 0-10 bei Baseline und einen Monat nach der jeweiligen Lasertherapie.
Ergebnisse: Es konnten bis dato 24 Patientinnen aus der Studie in die Diplomarbeit einbezogen werden, wobei 12 Patientinnen der Lasergruppe und 12 der Sham-Lasergruppe zugeteilt waren. Beim dreimonatigen Follow-Up kam es in beiden Gruppen zu einer Reduktion des Medians des VAS-Scores der subjektiven Beschwerden. Es scheint, dass die Lasergruppe, bezogen auf die Single Items Juckreiz und Brennen, eine deutlichere Reduktion auf der VAS erreichte und es beim Single Item Schmerz in der Lasergruppe häufiger zu einer Reduktion der Beschwerden kam. In beiden Gruppen traten keine schweren unerwünschten Nebenwirkungen auf. Es kam in beiden Gruppen zu einer geringen Verbesserung der Lebensqualität ermittelt mit dem Hautfragebogen Skindex. Die klinischen Zeichen und Architekturveränderungen schienen in der Lasergruppe im Vergleich zur Sham-Lasergruppe reduzierter. In beiden Gruppen war die Zufriedenheit mit der Behandlung hoch.
Schlussfolgerung: Erste Datenauswertungen deuten darauf hin, dass die Lasertherapie einen Benefit für behandlungsresistente Formen von genitalem LS und LP haben könnte und gut toleriert wird. Dieses Ergebnis muss allerdings unter Vorbehalt der zu kleinen Stichprobengröße und der ausschließlich deskriptiven Auswertung gesehen werden. Ein endgültiges Ergebnis ist abzuwarten.