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Planeta, N.
Transthorakaler Lungenultraschall als nicht invasive Screeningmethode zur Erhebung der Lungenbeteiligung bei Patient:innen mit Sjögren Syndrom
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 59 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Stradner Martin Helmut
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Abstract:
Hintergrund Das primäre Sjögren – Syndrom gilt als die häufigste Kollagenose, im Zuge dessen je nach Studienlage zu 10% eine extraglanduläre Beteiligung der Lunge in Form einer interstitiellen Fibrose auftreten kann. Als Goldstandard zur Diagnose einer interstitiellen Lungenerkrankung dient aktuell die hochauflösende Computertomographie des Thorax, die beim Sjögren – Syndrom allerdings erst bei Auftreten von Symptomen wie Husten oder Dyspnoe durchgeführt wird. Im letzten Jahrzehnt trat zunehmend die Sonographie als kostengünstige, strahlungsfreie und schnell verfügbare Alternative zur Diagnostik von Pathologien der Lunge in den Vordergrund. Im Rahmen dieser Arbeit wird der transthorakale Lungenultraschall als Screeningtool zur Ermittlung einer interstitiellen Fibrose untersucht. Methoden An 30 Proband:innen mit primären Sjögren – Syndrom und an 30 lungengesunden Proband:innen wird ein Lungenultraschall anhand eines vorgefertigten Protokolls an 18 Zonen des Thorax mit jeweils zwei verschiedenen Ultraschallköpfen durchgeführt. Personen der Kontrollgruppe werden bei unauffälliger Computertomographie in die Studie eingeschlossen. Untersucht wird das Auftreten von B – Lines, Verdickungen, Fragmentierungen oder Knötchen an der Pleura sowie fehlendes Pleura – Gleiten. Die Ergebnisse werden anhand der Häufigkeit der Veränderungen verglichen. Weiters erfolgt eine Analyse innerhalb der Sjögren – Gruppe hinsichtlich Korrelationen und Gruppenvergleichen mit laborchemischen Parametern, ESSDAI und dem Alter. Ergebnisse 30 Sjögren – Patient:innen und 31 gesunde Personen konnten in die Studie eingeschlossen werden. Alle 31 Personen hatten eine unauffällige Computertomographie des Thorax. 66% aller Sjögren – Patient:innen und 13% aller gesunden Proband:innen wiesen zumindest eine auffällige Zone in der Lungensonografie auf, 17% der Erkrankten mehr als 5. Mittels Mann – Whitney U Test konnte gezeigt werden, dass Sjögren – Patient:innen signifikant mehr Veränderungen an der Lunge aufweisen als die gesunde Kontrollgruppe (p<0,001). Innerhalb der Sjögren – Gruppe konnte keine Korrelation zwischen der Höhe der Blutsenkungsgeschwindigkeit und der Anzahl der B – Lines festgestellt werden. Eine sehr schwache Korrelation zeigte sich zwischen ESSDAI und Anzahl von B – Lines. Diskussion Mittels transthorakalen Sonographie konnte gezeigt werden, dass 66% aller Sjögren - Patient:innen in zumindest einem Interkostalraum Veränderungen aufweisen. Bei einer erwarteten Lungenbeteiligung im Rahmen des Sjögren - Syndroms von 10% ist dies ein hoher Wert. In weiterer Folge wäre daher ein Cut – Off – Wert für die Anzahl an Veränderungen zu ermitteln, der die höchste Vorrausagekraft für eine interstitielle Fibrose hat. Die Ergebnisse hinsichtlich der laborchemischen Korrelationen sind, vergleichbar mit vorangegangen Studien, nicht klar; daher sind auch hierzu weitere Untersuchungen notwendig.

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