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Jimenez Garcia, L.
COVID-19 in Österreich: Unterschiede zwischen Regionen und Gesundheitseinrichtungen hinsichtlich Besuchsregelungen
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 71
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lohrmann Christa
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Schoberer Daniela
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Während der zweiten COVID-19-Welle zwischen September 2020 und Februar 2021 kam es zu weltweiten Einschränkungen. Auch in Österreich hat die Bundesregierung mehrere Beschränkungen beschlossen, die von den Bundesländern und deren Gesundheitseinrichtungen je nach epidemiologischer Situation umgesetztwerden mussten. Eine dieser Maßnahmen war die Einschränkung von Besuchen in Gesundheitseinrichtungen, was sich negativ auf Patientinnen und Patienten, Familien und medizinisches Personal auswirken könnte. Ziel dieser Masterarbeit ist es, die Unterschiede zwischen den österreichischen Regionen und Einrichtungen in Bezug auf die Besuchsbeschränkung zu beschreiben.
Methode: Es wurde eine Querschnittsstudie in allen Gesundheitseinrichtungen in Österreich durchgeführt. Die Daten wurden zwischen dem 12. November 2020 und dem 2. März 2021 mittels eines Online-Fragebogens mit 31 Fragen erhoben. Bei den Fragen 16, 17 und 18 handelte es sich um Multiple-Choice-Fragen, die sich auf die Information und das Management von Besucher*innenfokussieren und mittels deskriptiver Statistik ausgewertet wurden.
Ergebnisse: Von 2.008 Fragebögen wurden 1670 vollständig ausgefüllt. Die wichtigste Maßnahme zur Einschränkung der Besucher*innenzahl war die Limitation der Besucher*innenzahl (n=1367; 81,9%). 41 % (n=685) der Teilnehmer*innen waren der Ansicht, dass die Regeln bezüglich der Informationen, die den Besucher*innen weitergegeben werden sollten, nicht klar waren. Verantwortlich für die Umsetzung der Besuchsbeschränkungen waren die Pflegedienstleiter*innen (n=1143; 68,4%). Die am häufigsten durchgeführte organisatorische Maßnahme war die Überprüfung der korrekten Anwendung von Schutzmasken (n=573; 72,8%).
Diskussion: Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Regionen und der Begrenzung der Besucher*innen, der Häufigkeit und Dauer der Besuche, der Gesundheitskontrollen der Besucher*innen und der Besucherregistrierung. Obwohl die restriktiven Maßnahmen an die jeweilige epidemiologische Situation angepasst wurden, könnten diese Unterschiede in benachbarten Gebieten ein Problem darstellen. Darüber hinaus gibt es keine eindeutigen Hinweise darauf, dass Besucher*innen das Risiko nosokomialer Infektionen erhöhen. Des Weiteren sollten Maßnahmen zur Einschränkung von Besucher*innen in einem Kontext erwogen werden, in dem persönliche Schutzausrüstung (PSA) ausreichend vorhanden ist. Darüber hinaus verzeichneten Pflegeheime einen höheren Prozentsatz bei der Umsetzung von Besuchsbeschränkungsmaßnahmen und organisatorischen Maßnahmen. Der Kommunikationsfluss sowie die Umsetzungsstrategien in Pflegeheimen sollten dahingehend weiter erforscht werden.