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Gewählte Publikation:

Fleck, G.
Intraurethrale Lasertherapie bei Frauen mit Belastungsharninkontinenz: eine randomisierte Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 67 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gold ehem Ulrich Daniela
Taumberger Nadja
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Belastungsinkontinenz (BIK) ist mit einer Prävalenz von 20-35% die am häufigsten vorkommende Form der Inkontinenz bei Frauen. Konservative Therapiemethoden umfassen unter anderem Beckenbodentraining. Die chirurgische Therapie kann mittels suburethralem Band, Kolpussuspension oder Bulking Agents erfolgen. Weiters wird in der Literatur eine neue Therapieoption, die vaginale Lasertherapie mittels Er:YAG oder CO2 Laser, beschrieben. Die neueste Entwicklung der Lasertherapie erfolgt intraurethral, wobei mittels Er:YAG Laser kontinuierliche Pulswellen über die gesamte Länge der Urethra abgegeben und die urethrale Hypermotilität und der Defekt des intrinsischen Sphinkters durch die Laser-induzierte Gefäßneubildung und Rekonstruktion der Lamina propria gemindert werden soll. Das Ziel dieser Studie ist es, die Reduktion der Symptombelastung sowie eine Verbesserung der Lebensqualität durch die intraurethrale Lasertherapie aufzuzeigen. Methoden: Im Rahmen der Diplomarbeit wurden die Daten einer laufenden prospektiven, randomisiert Placebo-kontrollierten Studie analysiert. Die Einschlusskriterien für diese Studie sind Frauen mit BIK. Studienteilnehmerinnen wurden entweder in die intraurethrale Lasergruppe oder Placebo Lasergruppe randomisiert. Die Daten der Studienteilnehmerinnen wurden vor und nach zweimaliger Lasertherapie mittels Anamnesegespräch, klinischer Untersuchung und Fragebögen erhoben. Dies beinhaltet die Frage nach der subjektiven Symptombelastung und den Schmerzen während der Lasertherapie anhand der Visuellen Analogskala (VAS) und die Durchführung des Hustenstresstests und des Stress Pad Weight Tests. Zur Erfassung des subjektiven Schweregrades der Erkrankung und der Patientinnenzufriedenheit wurden die Patient Global Impression of Severity (PGI-S) Skala und die Patient Global Impression of Improvement (PGI-I) Skala herangezogen. Der Kings Health Questionaire, Deutsche Beckenboden-Fragebogen (Baessler) und Fragebogen zur Patientinnen Zufriedenheit (Zuf-8) wurden zur Evaluierung der Lebensqualität und Funktionseinschränkung miteinbezogen. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Datenanalyse dieser Diplomarbeit waren 7 Teilnehmerinnen in die Studie inkludiert. In der Lasergruppe konnte ein Rückgang der subjektiven Beschwerden der Belastungsinkontinenz sowie eine Verringerung des - im Stress Pad Weight Test gemessenen - Volumens an Harnverlust festgestellt werden. Die Auswertung des Fragebogens zur Patientinnen Zufriedenheit (Zuf-8) zeigte eine größere Zufriedenheit in der Lasergruppe. Im Rahmen des Studienzeitraumes wurden bis dato keine Nebenwirkungen beobachtet. Conclusio: Die intraurethrale Lasertherapie könnte in Zukunft eine minimalinvasive Behandlungsalternative für BIK mit geringem Nebenwirkungsprofil darstellen. Die Ergebnisse der gesamten Studie werden dahingehend noch weiteren Aufschluss geben.

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