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Gewählte Publikation:

Pawel, S.
Klinische Evaluierung von Patient*innen nach Implantatbehandlung im Unterkiefer und Implantat retinierter Versorgung: Eine retrospektive klinische Studie
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 86 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lorenzoni Martin
Steyer Elisabeth
Altmetrics:

Abstract:
Studienziel: Das Hauptziel dieser Studie war es, die Langzeitüberlebensrate verschiedener Implantatsysteme und unterschiedlicher Versorgungskonzepte im Unterkiefer sowie den periimplantären Knochenrückgang zu untersuchen und zu vergleichen. Des Weiteren wurden die Implantate auf biologische (periimplantäre Infektionen, PI, BOP, Pus) und technische Komplikationen (wie z.B. Abutmentfraktur, -schraubenfraktur, Chipping, Dezementierung, etc.) untersucht und die subjektive Patient*innenzufriedenheit erhoben. Material und Methoden: Es wurden 100 Patient*innen mit insgesamt 280 Implantaten im Unterkiefer, welche an der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit von Univ. Prof. Dr. Martin Lorenzoni zwischen 2014 und 2019 inseriert wurden, anhand der vorliegenden klinischen und radiologischen Kontrolldaten untersucht und mit Hilfe von deskriptiver Statistik analysiert und ausgewertet. Zur Datenerhebung wurden die klassischen parodontologischen Indizes Sondierungstiefe (ST), Bleeding on Probing (BOP) und Plaque Index nach O’Leary (PI) verwendet. Außerdem wurden intraorale Fotografien der Implantate angefertigt, etwaige Risikofaktoren ermittelt sowie mittels eines eigens erstelltem Fragebogen und dem OHIP G 14 die subjektive Patient*innenzufriedenheit festgestellt. Für die Messung des MBL wurden digitale Kleinbildröntgenaufnahmen in Rechtwinkeltechnik angefertigt, anhand derer das marginale periimplantäre Knochenniveau mit der Implantatschulter als Referenzpunkt vermessen wurde. Der Implantatdurchmesser wurde als Referenzlänge verwendet. Aufschluss über etwaige Änderungen des marginalen Knochenniveaus bei einem Individuum lieferte der Vergleich dieser Röntgenbilder bzw. Messdaten über den Untersuchungszeitraum. Ergebnisse: Aufgrund des Verlustes von zwei der gesamt 280 untersuchten Implantate ergibt sich bei einer durchschnittlichen Liegedauer von 6,9 Jahren (SD ± 5.8) eine Überlebensrate von 98,8%. Die durchschnittliche Knochenresorption betrug 0,38mm (SD ±1,13mm), was einer jährlichen Resorptionsrate von 0,1mm (SD ±0,39mm) entspricht. Das marginale Knochenniveau lag im Mittel bei 1,16mm (SD ± 1,26). Insgesamt wurden 11 technische und 4 biologische Komplikationen registriert. Konklusion: Im Vergleich zu weiteren Studien präsentiert sich die Gesamtüberlebensrate mit 98,8% als hoher Durchschnitt, auch die durchschnittliche periimplantäre Knochenresorption ist vergleichbar mit ähnlicher Literatur. Des Weiteren konnten Übereinstimmungen mit aktuellen Studien bezüglich Risikofaktoren, Komplikationen biologischer und technischer Art sowie Patient*innenzufriedenheit detektiert werden. Eine Einflussnahme auf das periimplantäre Knochenniveau konnte bei einigen dieser Faktoren, beispielsweise einem erhöhten BOP Index oder erhöhtem Tabakkonsum, bestätigt werden. Um noch exaktere Schlussfolgerungen ziehen zu können wären weitere Studien mit größeren Fallzahlen nötig

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