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Gewählte Publikation:

Deban, J.
Therapie der HPV assoziierten VIN- psychosexuelle und ästhetische Konsequenzen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 50 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Trutnovsky Gerda
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Abstract:
Hintergrund Die vulväre intraepitheliale Neoplasie (VIN) ist eine prämaligne Läsion mit einer Proliferation atypischer Keratinozyten im Vulvaepithel. Das Potenzial zur bösartigen Progression liegt bei rund 10%. Die Inzidenz der vulvären hochgradig squamösen intraepithelialen Läsion (vH-SIL) ist in den letzten Jahrzehnten weltweit steigend. Rund 89% der vH-SIL sind durch hrHPV verursacht. Die chirurgische Exzision gilt derzeit als Goldstandard in der Therapie der vH-SIL, kann jedoch mit Rezidiven, Architektur- und Kosmetikveränderungen der Vulva und einer damit einhergehenden psychosexuellen Belastung für die Frauen vergesellschaftet sein. Imiquimod 5% Creme ist ein topisch angewandter Immunmodulator, der seit Jahren im off-lable-use zur Therapie der vH-SIL eingesetzt wird und durch Stimulation einer lokalen Immunreaktion eine HPV-Clearance erzielen kann. Ziel dieser Arbeit ist es, die chirurgische Exzision und die Therapie mit Imiquimod 5%, vor allem in Bezug auf das kosmetische Resultat, genauer zu untersuchen, zu vergleichen und die Nichtunterlegenheit von Imiquimod zu beweisen. Methoden Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde eine Bewertung, deskriptive Datenanalyse und Interpretation der Fotodokumentation, welche aus der PITVIN-Studie stammt, vorgenommen. Bei der PITVIN-Studie handelt es sich um eine multizentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie. Die Studienpopulation umfasste 110 Frauen in einem Alter zwischen 18 und 82 Jahren mit einer histologisch gesicherter vH- SIL. In diese Diplomarbeit floss die Fotodokumentation von 37 Patientinnen, welche eine chirurgische Therapie und von 40 Patientinnen, welche für eine topische Therapie mit Imiquimod 5% randomisiert wurden, mit ein (33 Patientinnen aus der PITVIN Studie wurden aufgrund fehlender Daten nicht berücksichtigt). Die Bilder wurden von 3 verblindeten Untersuchern & Untersucherinnen mithilfe der ,,Global aesthetic improvement scale (GAIS)‘‘ und einer modifizierten Version der ,,Vulvar architecture serverity sclae (VASS)‘‘ bewertet. Ziel war es, das ästhetische Erscheinungsbild der Vulva nach den beiden unterschiedlichen Therapien zu vergleichen. Ergebnisse Bei der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten ,,Intention-to-treat‘‘-Analyse, wurde die ,,global impression of improvement‘‘ zum Zeitpunkt U6 bzw. U9 ermittelt. Dieses wurde bei 23 von 37 (62%) Patientinnen nach chirurgischer Exzision und bei 28 von 40 (70%) Patientinnen nach topischer Therapie mit Imiquimod 5% als ‘‘sehr viel besser‘‘ bewertet. Bei 26 von 37 (70%) Patientinnen nach chirurgischer Therapie und bei 24 von 40 (60%) Patientinnen nach topischer Imiquimod Therapie war subjektiv keine Läsion mehr mit freiem Auge zu erkennen. Der Schweregrad der Läsion (Architekturveränderungen) wurde nach chirurgischer Therapie bei 31 von 37 (84%) Frauen und nach topischer Imiquimod Therapie bei 32 von 40 (80%) Frauen als ‘‘normal‘‘ bewertet. Schlussfolgerung Es zeigte sich kein wesentlicher Unterschied im kosmetischen Resultat zwischen der Imiquimod- Gruppe und der OP-Gruppe. Allerdings erfolgte die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführte Analyse nach der "intention-to-treat" Einteilung und nicht nach der Per-Protokoll Einteilung. Hierbei zeigte sich das kosmetische Resultat als vergleichbar.

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