Gewählte Publikation:
Jost, V.
Lebensqualität und Sexualität ein Jahr nach Hysterektomie im Zuge der randomisierten „AmCall“-Studie
Sakrospinale Fixation vs. McCall – Jahresdaten zu Lifestyle und Sexualität
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gold ehem Ulrich Daniela
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Trutnovsky Gerda
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- Abstract:
- Hintergrund: Ein Deszensus geht mit hohem Leidensdruck sowie Verschlechterung der Lebensqualität und weiblichen Sexualfunktion einher. Nach Ausschöpfen konservativer Maßnahmen kann bei passenden Patientinnen eine operative Therapie angewandt werden. Häufig durchgeführte Operationstechniken sind die vordere bzw. hintere Scheideplastik, sowie die Hysterektomie mit apikaler Fixierung. Netzgestützte Techniken erlauben eine Deszensuskorrektur mit vaginalen oder laparoskopischen Implantaten. Ziel dieser Diplomarbeit war der Vergleich der Lebensqualität und sexuellen Gesundheit nach vaginaler Hysterektomie mit sakrospinaler Fixation oder McCall Kuldoplastik.
Methoden: Diese Diplomarbeit wurde im Rahmen der „AmCall“-Studie, welche seit 2016 an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Graz läuft, durchgeführt. Es handelt sich um eine prospektiv randomisierte Studie, in welche 320 Frauen mit klinisch diagnostiziertem Prolaps Stadium II und höher eingeschlossen und elektronisch in die beiden Operationsgruppen „sakrospinale Fixation“ und „McCall Kuldoplastik“ randomisiert werden. Die Probandinnen erhielten prä- und 12 Monate postoperativ (uro)gynäkologische Untersuchungen und standardisierte Fragebögen. Der primäre Outcomeparameter der Diplomarbeit war die Lebensqualität und sexuelle Gesundheit, welche mittels des King’s Health Questionnaire und Pelvic Organ Prolapse/Urinary Incontinence Questionnaire, IUGA-Revised erhoben wurde. Sekundäre Outcomeparameter stellten das POP-Q Stadium, die Dyspareunierate, die Operationszeit und perioperative Komplikationen dar.
Ergebnisse: Es wurden 145 Probandinnen in die Auswertung einbezogen, wovon 64 eine SSF und 81 die Kuldoplastik nach McCall erhielten. Die Lebensqualität der Probandinnen hat sich ein Jahr postoperativ in beiden Gruppen verbessert. In Bezug auf die sexuelle Gesundheit stieg in beiden Gruppen die Zahl sexuell aktiver Frauen postoperativ an, da weniger Patientinnen einen Harnverlust oder ein Senkungsgefühl als Ursache für sexuelle Inaktivität nannten. Die Rate an Dyspareunie sank in der McCall Gruppe ab, in der SLF Gruppe schien sie unverändert. Das POP-Q Stadium im apikalen Segment verbesserte sich in beiden Gruppen, es konnte jedoch kein wesentlicher Unterschied gefunden werden.
Conclusio: Sowohl die McCall Kuldoplastik als auch die sakrospinale Fixation konnten ein Jahr postoperativ eine Verbesserung der Lebensqualität und Sexualität der Probandinnen erzielen. Diese Annahmen können jedoch erst durch die Fertigstellung der Originalpublikation bestätigt werden.