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Gewählte Publikation:

Treiber, M.
Postoperative Inzidenz von Anastomosenulzera an der Gastrojejunostomie nach Magenbypass – eine monozentrische retrospektive Analyse im Krankenhaus der Elisabethinen Graz von 2017 bis 2019
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Mischinger Hans-Jörg
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Postoperative Anastomosenulzera an der Gastrojejunostomie sind eine gefürchtete Komplikation nach Magenbypass. Die in der aktuellen Literatur beschriebene Inzidenz variiert stark und die zugrunde liegenden Entstehungsmechanismen sind unklar. Primäres Ziel der vorliegenden Studie war die Bestimmung der Inzidenz postoperativer marginaler Ulzera (MU) an der gastrojejunalen Anastomose nach Magenbypass. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Vergleich zwischen Roux-en-Y Magenbypass (RYGB) und Omega-Loop Magenbypass hinsichtlich der Ulzerationsrate. Darüber hinaus evaluierten wir den Einfluss des Rauchens auf die Entwicklung postoperativer Anastomosenulzera. Material und Methoden: 628 Patient*innen, die sich zwischen 2017 und 2019 an der Abteilung für Chirurgie im Krankenhaus der Elisabethinen Graz, einem Roux-en-Y Magenbypass oder einem Omega-Loop Magenbypass unterzogen haben, wurden in die vorliegende retrospektive, monozentrische Studie eingeschlossen. Patient*innen mit einer postoperativen Diagnose einer marginalen Ulzeration wurden aus dem lokalen Krankenhausinformationssystem der Elisabethinen Graz und der dort verwendeten bariatrischen Datenbank identifiziert. Resultate: Bei 6,1 Prozent (n=38 Patient*innen) des Patient*innenkollektivs konnte aufgrund einer klinischen Symptomatik ein postoperatives Anastomosenulkus endoskopisch bestätigt werden. 4,3 Prozent der Studienteilnehmer*innen (n=10 Patient*innen) litten nach Roux-en-Y Magenbypass an den Folgen einer marginalen Ulzeration, verglichen mit 7,1 Prozent (n=28 Patient*innen) in der Omega-Loop Kohorte. Mit einem Signifikanzwert von p=0,167 konnten unter Berücksichtigung der statistischen Ergebnisse in der vorliegenden Analyse keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Ulzerationsrate zwischen den beiden Operationstechniken dargelegt werden. In der vorliegenden Studie lag das Risiko einer Ulkusdiagnose nach Magenbypass bei Raucher*innen bei 7,1 Prozent, verglichen mit 5,6 Prozent in der Nichtraucher*innengruppe. Folglich war Rauchen mit einem Signifikanzwert von p=0,467 kein signifikanter Risikofaktor für die Entstehung marginaler Ulzerationen. Schlussfolgerung: Sowohl der Roux-en-Y Magenbypass als auch der Omega-Loop Magenbypass sind hinsichtlich der Entwicklung postoperativer marginaler Ulzera an der Gastrojejunostomie äußerst risikoarme bariatrische Operationsverfahren. Rauchen ist kein signifikanter Risikofaktor für die Entwicklung postoperativer Anastomosenulzera nach Magenbypass.

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