Gewählte Publikation:
Huber, T.
Herz-Kreislauf-Erkrankte Pflegeheimbewohner*innen mit und ohne Inkontinenz– eine Sekundärdatenanalyse
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 83
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Hödl Manuela
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Lohrmann Christa
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (inkl. Schlaganfall) (HKE) und Inkontinenz (Harn-, Stuhl- und Doppelinkontinenz) sind weltweit und auch in Österreich häufig auftretende Gesundheitsprobleme. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit, an einer HKE und/ oder Inkontinenz zu leiden. Diese haben weitreichende Folgen, wie beispielsweise erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem und körperliche Einschränkungen für die Betroffenen.
Ziel: Ziel der Arbeit ist es, Herz-Kreislauf inkl. Schlaganfall erkrankte Pflegeheimbewohner*innen mit und ohne Inkontinenz hinsichtlich ihrer Charakteristika, der Pflegeabhängigkeit und der durchgeführten inkontinenzspezifischen (präventiven-) Maßnahmen zu vergleichen.
Methodik: Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Sekundärdatenanalyse auf Grundlage der Daten von 13 Pflegeheimen aus der österreichischen Pflegequalitätserhebung (PQE) 2.0 aus den Jahren 2016 bis 2019 durchgeführt. Zur Beschreibung der Stichprobe erfolgte eine deskriptive Analyse. Signifikante Unterschiede wurden mittels passender statistischer Tests ermittelt. Die Analyse der Daten wurde mit IBM® SPSS® Statistics Version 26 umgesetzt.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen an der Erhebung 931 Bewohner*innen mit HKE teil, wovon 75,8% eine Inkontinenz aufwiesen. Bewohner*innen mit HKE und Inkontinenz wiesen gegenüber Bewohner*innen mit HKE und ohne Inkontinenz ein durchschnittlich höhere Pflegeabhängigkeit auf (x ̃=31 versus x ̃=61). Als häufigste Maßnahmen wurden sowohl bei inkontinenten, also auch bei kontinenten Bewohner*innen mit HKE, „absorbierende Produkte“ (95,6% versus 41,8%) und eine „Anpassung der Umgebung/Bekleidung“ (72,5% versus 49,8%) eingesetzt. 24,4% der kontinenten Bewohner*innen mit HKE erhielten keine inkontinenzspezifischen Maßnahmen.
Schlussfolgerung: Eine vermehrte Integration von Maßnahmen, wie Beckenboden- und Blasentraining, auch präventiv bei kontinenten Bewohner*innen, sowie der Einsatz von spezialisierten Kontinenzpflegefachkräften in der Praxis sind zu empfehlen. Es konnten nur wenig internationale Studien identifiziert werden, die HKE und Inkontinenz untersucht haben. Weitere Forschungen zum Thema werden empfohlen.