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Gewählte Publikation:

Steiner, N.
Distaler Bizepssehnen-Repair: Klinische und radiologische Langzeitergebnisse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 99 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hohenberger Gloria
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung. Die operative Refixation der distalen Bizepssehne wird als Goldstandard angesehen. Die konservative Therapie stellt lediglich für Ausnahmen eine therapeutische Option dar. Der Vorteil einer chirurgischen Refixation liegt vor allem im bestmöglichen Wiedererlangen der Flexions- und Supinationskraft. Eine anatomisch korrekte Reinsertion der Sehne am Footprint ist aufgrund der komplexen Zugrichtung der Sehne essenziell. Es wird die Hypothese überprüft, dass ein anatomischer Repair ein optimales Ergebnis gewährleistet. Ziel der Studie war eine Erhebung des funktionellen Outcomes, der Zufriedenheit der PatientInnen und eine Komplikationsanalyse im Langzeitverlauf. Methoden. In der retrospektiven Single Center Studie wurden PatientInnen des AUVA – Unfallkrankenhaus (UKH) Steiermark | Standort Graz, die innerhalb des Zeitraumes von 2001 – 2016 eine operative Refixation der distalen Bizepssehne erhielten, einer Studienuntersuchung unterzogen. Es konnten n=65 PatientInnen eingeschlossen werden. Als Einschlusskriterien wurden eine bikortikale Technik und ein Follow-up von mindestens 4 Jahren festgelegt. Bei sämtlichen PatientInnen wurden funktionelle (ROM, Flexions- und Supinationskraft) sowie radiologische und klinische (MEPS, OES, qDASH, SANE) Parameter erhoben und statistisch interpretiert {deskriptiv, zweiseitiger ungepaarter Student ́s t-Test (Levine Test) Levine Test, p=0.05}. Es erfolgte ein Subgruppen-Vergleich mit Fokus auf den Zielgrößen anatomisch vs. nicht anatomisch und Single-Incision vs. Double- Incision. Ergebnisse. Bei einem durchschnittlichen Follow-up von 7,5 Jahren wurden ausschließlich gute bis auszeichnete klinische Ergebnisse erzielt (MEPS: 97,6, OES: 45,6, qDASH: 0,9, SANE: 94,8). Bei anatomischem Repair wurden signifikant bessere Werte für die Flexions- (p=0,017) und Supinationskraft (p=0,001) gemessen. Die ROM präsentierte sich im Vergleich statistisch ohne Signifikanz. Die Gesamtkomplikationsrate betrug 18,5%. Osteolysen wurden bei Verwendung einer Interferenzschraube deutlich häufiger detektiert. Diskussion. Die distale Bizepssehnenrefixation liefert gute klinische wie funktionelle Ergebnisse bei hoher PatientInnenzufriedenheit. Ein überlegener Outcome bei anatomischem Repair konnte dokumentiert werden. Auf die Verwendung einer Interferenzschraube sollte möglichweise aufgrund eines vermehrten Aufkommens von Osteolysen verzichtet werden.

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