Gewählte Publikation:
Ziegler, V.
Die Langzeitstabilität der transversalen Expansion bei jugendlichen und erwachsenen Kreuzbisspatient*innen
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 51
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Wendl Brigitte
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- Einleitung: Die Therapie des seitlichen Kreuzbisses wird seit Jahrzehnten erfolgreich durchgeführt. Die Korrektur sollte so früh wie möglich erfolgen. Je nach Zeitpunkt der Diagnosestellung kann die Therapie jedoch in allen Altersstufen erfolgreich durchgeführt werden, wobei im Erwachsenenalter, je nach Ausmaß der erforderlichen Dehnung, auch eine chirurgische Unterstützung notwendig ist. Im Jugendlichen- und Erwachsenenalter steht eine Vielzahl an festsitzenden kieferorthopädischen Geräten zur Verfügung, um eine transversale Expansion des Gaumens durchzuführen. Ergebnis der Behandlung ist ein transversal gedehnter Oberkiefer sowie eine physiologische Position von Ober- und Unterkieferseitenzähnen, in der die Oberkieferzahnreihe die des Unterkiefers um eine Höckerbreite vestibulär überragt. In der vorliegenden Arbeit wird die Stabilität dieser Ergebnisse analysiert und Zusammenhänge mit verschiedenen möglichen Einflussfaktoren werden geprüft.
Material und Methoden: Im Zuge dieser Studie wurden 49 Patient*innen, die im Jugendlichen- oder Erwachsenenalter eine Kreuzbisstherapie durchliefen, retrospektiv analysiert. Zu drei Zeitpunkten wurden die klinischen Situationen im Seitenzahnbereich hinsichtlich der Transversalen beurteilt: zu Behandlungsbeginn (T0), bei Behandlungsabschluss (T1) und nach Kontrollzeitraum k von mindestens sechs Monaten nach Behandlungsabschluss (T2). Bei 13 Patient*innen wurde eine klinische Untersuchung einschließlich Alginatabdrucknahme durchgeführt und die anschließend hergestellten Modelle wurden an festgelegten Punkten in der transversalen Ebene vermessen und mit den Messwerten der archivierten Modelle zum Zeitpunkt T1 verglichen. Man berechnete sowohl das Expansionsausmaß als auch das Ausmaß des Rezidivs.
Ergebnisse: Signifikante Zusammenhänge wurden zwischen Alter und Rezidivauftreten festgestellt, wobei die Patient*innen, bei denen sich zwischen T1 und T2 ein Rezidiv entwickelte, im Mittel 30,1 Jahre alt waren und diejenigen, bei denen das Behandlungsergebnis stabil war, ein Durchschnittsalter von 22,3 Jahren hatten. Weiters stellte man fest, dass das Rezdivausmaß tendenziell umso größer war, je breiter während der Behandlung expandiert wurde.
Conclusio: Das Rezidiv nach Expansion scheint vom Alter des*der Patienten*Patientin und dem Ausmaß der transversalen Erweiterung abhängig zu sein. Diesbezüglich ist auch die erforderliche Retentionszeit abzustimmen.