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Gewählte Publikation:

Poeckl, T.
Prognostische Aussagekraft serologischer Marker bei Schwerbrandverletzten Literaturrecherche
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 70 [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kamolz Lars-Peter
Smolle Christian
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Ausgedehnte Verbrennungen sind nach wie vor mit hoher Morbidität und Mortalität verbunden. Komplikationen entwickeln sich nach scheinbar zufriedenstellendem Verlauf oft rasch und können angesichts derer Dynamik vielfach nicht mehr beherrscht werden. Da bei diesen Patienten aufgrund der Komplexität der Gesamtsituation konventionelle diagnostische Verfahren häufig nicht hinreichend aussagekräftig sind, wäre die Identifikation serologischer Parameter, die das Risiko für bzw. die Entwicklung einer Komplikation rechtzeitig erkennen lassen, von großem Wert für die klinische Routine. Methodik: Es handelt sich um eine Literaturrecherche zu serologischen Markern mit prognostischer Aussagekraft betreffend Komplikationen und Ausgang bei Patient*innen mit schweren Brandverletzungen. Ergebnisse: Studien zu Serumwerten mit prognostischem Impact bei Verbrennungen wurden für die Entzündungsparameter, Aminosäuren und Proteine sowie zellfreie DNA identifiziert. Für die Neutrophilen/Lymphozyten-Ratio, die granulocytäre Phagocytoseleistung, und für die Serumspiegel von Glutamin, Glutathion, Ubiquitin sowie für Alanin, Glycin, Ornithin, Prolin, Hydroxyprolin, Phenylalanin, Asparagin, Leucin, Isoleucin, Serin, Threonin und Valin und die Menge an zellfreier DNA wurden verlaufsrelevante Korrelationen bei Schwerverbrannten hergestellt. Trotz teilweise statistisch signifikanter Ergebnisse wurde von den Autoren keine eindeutige Empfehlung für die Anwendung in der Klinischen Routine gegeben. Diskussion: Einzelne Studien konnten teilweise gute Korrelationen zwischen serologischen Parametern und der Entwicklung septischer Komplikationen bzw. dem klinischen Verlauf herstellen. In Anbetracht der kleinen Studienkollektive ist die Datenlage jedoch zu wenig fundiert. Daher lassen sich zurzeit kaum prognostisch valide isolierte Parameter definieren, von denen Therapieentscheidungen abhängig gemacht werden können. Möglicherweise liegt die Zukunft in der Erstellung von auf vielen unterschiedlichen Serumparametern basierenden Scores, die eine differenzierte, individuelle Beurteilung einzelner Patient*innen ermöglichen

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