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Gewählte Publikation:

Lenz, J.
Vergleich verschiedener Methoden zur Messung der Endothelfunktion
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 58 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sourij Harald
Tripolt Norbert
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Funktion des Gefäßendothels stellt einen wichtigen Prädiktor für das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen in Hochrisikogruppen dar. Zur nicht-invasiven Beurteilung der Endothelfunktion kommen häufig Methoden wie die flussvermittelte Vasodilatation (FMD), die endothelunabhängige Dilatation (NMD) sowie die periphere arterielle Tonometrie (Endo-PAT) zur Anwendung. Mittels Pulswellengeschwindigkeit (PWV) kann zudem die Gefäßsteifigkeit beurteilt werden. Ziel: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den direkten Vergleich nicht invasiver Methoden zur Messung der Endothelfunktion in einer gesunden Kohorte, einer Kohorte mit Atherosklerose und einer Kohorte von Menschen mit T2DM herzustellen und die Ergebnisse dieser drei Gruppen miteinander zu vergleichen. Material und Methoden: In dieser monozentrischen 3-armigen Studie wurden 60 Personen in 3 Kohorten zu je 20 Personen eingeschlossen. Kohorte 1 (n=20, 13 weiblich, Alter 32 ± 9 Jahre) bestand aus gesunden Personen, Kohorte 2 (n=20, 13 Frauen, Alter 63 ± 7 Jahre) umfasste Patient*innen mit T2DM und Kohorte 3 (n=20, 8 Frauen, Alter 59 ± 7 Jahre) bildete Patient*innen mit Atherosklerose ab. Die Proband*innen der drei Kohorten unterzogen sich denselben nicht-invasiven Messmethoden zur Evaluierung der Endothelfunktion. Im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung der Brachialarterie erfolgte die Messung der FMD sowie der NMD nach Applikation von Nitroglycerin. Die Pulswellenanalyse, einschließlich Aorten-PWV, Augmentationsindex und Pulsdruck, erfolgte durch das oszillometrische Gerät Mobil-O-Graph® und die Auswertung durch eine automatisierte Analyse. Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der PWV im Vergleich aller Kohorten (p= <0,001) als auch im Vergleich zwischen Kohorte 1 mit Kohorte 2 (p= <0,001) und Kohorte 3 (p= <0,001). Die FMD war in der gesunden Kohorte am höchsten (6,5 ± 4,1%) und in der T2DM Kohorte am niedrigsten (2,0 ± 4,8%). In der Kohorte 3 betrug die FMD im Durschnitt 4,5 ± 3,6%. Die FMD zeigte Im Vergleich aller Kohorten einen signifikanten Unterschied (p=0,006). Auch der Unterschied zwischen der Kohorte 1 und der Kohorte 2 war statistisch signifikant (p=0,006). Die NMD zeigte weder im Vergleich aller Kohorten noch im Vergleich der einzelnen Kohorten einen statistisch signifikanten Unterschied. Schlussfolgerung: Die Studienergebnisse zeigen, dass sowohl Patient*innen mit T2DM als auch Patient*innen mit Atherosklerose eine erhöhte Gefäßsteifigkeit aufweisen. Entgegen unserer Annahme, dass Patient*innen mit Atherosklerose die niedrigste FMD aufweisen, wurde in unserer Studie der niedrigste FMD-Wert in der Kohorte der Patient*innen mit T2DM gemessen. Im Vergleich zur FMD ergab die Messung der NMD keine signifikanten Unterschiede in den Kohorten.

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