Gewählte Publikation:
Flaschka, F.
Laparoskopischer Roux-en-Y Bypass vs. Omega Loop Bypass:
Unterschiede in der Gewichtsreduktion von bariatrischen PatientInnen – eine retrospektive Analyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 102
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Mischinger Hans-Jörg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Hintergrund
Adipositas wurde bereits im Jahr 2000 als eine Krankheit mit epidemischen Ausmaßen
deklariert. Die Erkrankung ist mit über 50 verschiedenen gesundheitlichen Problemen
assoziiert. Bis zum heutigen Tag hat sich die weltweite Prävalenz von Adipositas seit 1975
mehr als verdreifacht. Um diesem stetig steigenden Trend entgegenzuwirken, etablierten
sich als Alternative zu den bereits bekannten konservativen Maßnahmen verschiedenste
bariatrische Eingriffe. Im Laufe der Jahre zeigte sich, dass hinsichtlich des Langzeiterfolgs
die bariatrische Chirurgie gegenüber konservativen Therapien überlegen ist. In der
bariatrischen Chirurgie wird seit ihren Anfängen in den 60er Jahren versucht den für den/die
PatientIn sichersten und effektivsten Eingriff zu entwickeln. Im Rahmen der retrospektiven
Analyse werden die Ergebnisse von zwei derzeit etablierten bariatrischen
Operationsmethoden, Roux-en-Y- und Omega Loop Bypass, über einen postoperativen
Zeitraum von 2 Jahren verglichen. Ziel der Studie ist es, den zukünftigen bariatrischen
PatientInnen und speziell den PatientInnen des Krankenhauses der Elisabethinen Graz im
präoperativen Beratungsgespräch eine fundierte Auskunft hinsichtlich der postoperativen
Gewichtsreduktion, geben zu können.
Methodik
Im Rahmen dieser monozentrischen, retrospektiven Studie wurden alle PatientInnen
untersucht, die sich in den Jahren 2017 und 2018 im Krankenhaus der Elisabethinen Graz
einem bariatrischen Eingriff unterzogen haben. Ausgeschlossen wurden PatientInnen mit
einem bariatrischen Eingriff in der Vorgeschichte und jene PatientInnen, die jünger als 16
bzw. älter als 74 Jahre alt waren. Von den insgesamt 418 Personen wurden somit nach
Anwendung der Einschluss- und Ausschlusskriterien 345 in die Datenanalyse
eingeschlossen. Anthropologische und laborparametrische Daten wurden manuell aus der
elektronischen PatientInnendatenbank des Krankenhauses der Elisabethinen Graz aus
Narkoseuntersuchungen, Ambulanzberichten, Laborbefunden, OP-Berichten und
Arztbriefen entnommen.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 148 PatientInnen (42,9 % der Untersuchungspopulation von 345
Personen) für den Gewichtsreduktionsvergleich nach zwei Jahren herangezogen werden. Die
Hauptzielgröße, der % Excess BMI Loss, zeigte sich zwischen den beiden
Operationsmethoden zwei Jahre postoperativ nicht signifikant unterschiedlich (p = 0,827,
α = 0.05). Dabei ergab sich für die OAGB Gruppe ein % Excess BMI Loss von 83,09 % (SD
22,28) und für die RYGB Gruppe 83,83 % (SD 18,59). Für den Vergleich nach einem Jahr
postoperativ konnten Daten von 250 (72,5 %) PatientInnen Daten herangezogen werden.
Auch hier zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede in Bezug auf den %
Excess BMI Loss (p = 0,615). Ebenfalls für die Bauchumfangreduktion nach einem und
zwei Jahren haben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen
gezeigt (p = 0,406; p = 0,914). In Bezug auf das Gesamtcholesterin und das LDL zeigte nur
die RYGB Gruppe eine signifikante Reduktion zum Baselineparameter (p = 0,003;
p < 0,001). In beiden Gruppen ergab sich eine signifikante Änderung von HDL und HbA1c
(p < 0,001 jeweils). Werden die Änderungen zu den Baselineparametern miteinander
verglichen, so zeigten sich in allen Laborparametern (Chol, LDL, HDL und HbA1c) keine
signifikanten Unterschiede zwischen den beiden OP- Methoden.
Schlussfolgerung
Die beiden Operationsmethoden zeigten hinsichtlich des Gewichtsverlustes zwei Jahre
postoperativ keine signifikanten Unterschiede und somit dieselbe Effektivität (p = 0,827).
Für die HbA1C Reduktion zeigen die Studienergebnisse die Tendenz einer Überlegenheit
des OAGB ́s gegenüber dem RYGB in Bezug auf die Diabetestherapie. Diese Tendenz
bestätigt sich in der aktuellen Literatur. (1, 2) Die fehlende Signifikanz in der retrospektiven
Analyse und somit geringe Aussagekraft der Studie kann auf niedrige Follow-up Z