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Gewählte Publikation:

Gilli, E.
Pharmakotherapie der Osteoporose unter besonderer Berücksichtigung der Rolle von Vitamin K
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 152 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Holzer Ulrike
Altmetrics:

Abstract:
Osteoporose, eine schleichend beginnende Erkrankung multifaktorieller Genese, führt zu einer Knochenmikroarchitektur-Störung und dadurch zu einer erhöhten Frakturrate. Dies hat bezüglich Lebensqualität und Mortalität für Betroffene, sowie sozio-ökonomische Relevanz. Kalzium und Vitamin D sind in Prävention und Therapie der Osteoporose etabliert. Als neuer Ansatz rücken verschiedene Formen des Vitamin K in den Fokus. Seit einigen Jahren ist Menachinon-4 fixer Bestandteil der Osteoporose-Therapie in Japan. Vitamin K ist ein Co-Faktor für die γ-Carboxylierung von Proteinen (zur Kalzium-Bindung) verschiedener Blutgerinnungsfaktoren und wird auch in Knochen, Gefäßen, Herz und Nieren für die Kalzium-Utilisation benötigt. In dieser Arbeit wird beschrieben, ob Vitamin K eine zusätzliche Möglichkeit in Prävention und Therapie der Osteoporose darstellen kann. Die Literaturrecherche wurde in Pubmed, mit den Stichworten osteoporosis vitamin K und vitamin K bone, durchgeführt. Die Auswertung der Studien zeigte, dass Vitamin K einen positiven Effekt auf die Knochenmineraldichte verschiedener Messorte sowie Blutparameter (Osteocalcin, uncarboxyliertes, carboxyliertes Osteocalcin, sowie die Ratios von uncarboxylierten Osteocalcin / Osteocalcin und uncarboxylierten Osteocalcin / carboxylierten Osteocalcin, knochenspezifische alkalische Phosphatase und desphospho-uncarboxyliertes Matrix-γ-Carboxyglutamat-Protein) hat. Die Dual Energy X-ray Absorptiometry ist der Goldstandard für die Messung der Knochenmineraldichte. Zur Beurteilung der Knochenqualität ist jedoch die Bestimmung der Mikroarchitektur notwendig. In der Studie von Rønn et al. (2016) konnte in der Menachinon-7- verglichen mit der Placebo-Gruppe ein Erhalt der Mikroarchitektur der Tibia gezeigt werden. Eine Auswirkung auf das Gerinnungssystem wurde als möglicher Risikofaktor erachtet. Jedoch zeigte sich in den Arbeiten kein erhöhtes Risiko für thromboembolische Geschehnisse. Theuwissen et al. (2012) untersuchten in einer Pilotstudie die Sicherheit von Vitamin K2 auf das Gerinnungssystem und konnten belegen, dass sich die untersuchten Thrombin-Parameter nicht veränderten. In keiner der Studien konnten schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet werden. Vitamin K2 ist für die Knochen wichtig, sowie aufgrund seiner Funktion auch für die Herz- und Gefäßgesundheit, bei Diabetes Mellitus II und bewirkte in der Rotterdam Study (2004) eine Senkung der Gesamt-Mortalität. Auch auf dem Gebiet der Krebsforschung werden Studien durchgeführt, welche ein mögliches Potential von Vitamin K erkunden. Daher erscheint eine Supplementation mit Vitamin K2 bei Personen mit Mangel wünschenswert.

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