Gewählte Publikation:
Gruber, B.
Gadolinium als Kontrastmittel – die häufigsten Risiken und Nebenwirkungen nach aktuellem Forschungsstand
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Beubler Eckhard
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- Einleitung:
Die Entdeckung von Gadoliniumverbindungen als Kontrastmittel stellte einen wahren Durchbruch für die diagnostische Medizin dar. Der Zusatznutzen bei diversen klinischen Fragestellungen ist groß. Eine geringe Anzahl von Meldungen von unerwünschten Arzneimittelwirkungen und die Entwicklung von neuen, stabileren Verbindungen führten zu großer Beliebtheit der gadoliniumbasierten Kontrastmitteln (GBKM) bei MRT-Untersuchungen.
Material und Methoden:
Im Rahmen einer Literaturrecherche mit Hilfe von Onlinedatenbanken(z.B. Pubmed, MeSH, Google Scholar) und Fachliteratur (z.B. Up2Date) werden die aktuellen Erkenntnisse über Symptome, Pathophysiologie und Therapie der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) bei Verwendung von GBKM zusammengefasst.
Ergebnisse:
Neben den akuten Reaktionen die innerhalb von einer Stunde nach der Injektion auftreten wurden im Laufe der Zeit weitere UAW der GBKM bekannt. 2006 wurde erstmals der Zusammenhang zwischen GBKM und einem neuen Krankheitsbild, der nephrogenen systemischen Fibrose gestellt. Dieses Krankheitsbild führt zur Fibrosierung der Haut und innerer Organe. Es tritt nur bei Patient*innen mit stark eingeschränkter Funktion der Nieren auf. Seit 2014 zeigen Studien, dass systemische Ablagerungen von Gadolinium auch bei Personen ohne Einschränkung der Nierenfunktion vorliegen. Etwaige Langzeitfolgen dieser Ablagerungen sind noch nicht bekannt. Seit 2017 gibt es in der EU Restriktionen für lineare GBKM. Eine in Fachkreisen diskutierte neue Diagnose, die Gadoliniumablagerungskrankheit, hat sich noch nicht durchgesetzt. Das Vorliegen der Erkrankung konnte noch nicht bewiesen werden.
Konklusio:
In der zukünftigen Forschung müssen vor allem noch Daten bezüglich der Gadoliniumablagerungen und potenzieller Folgen erfasst werden. Ob es die Diagnose GDD gibt oder nicht muss durch weitere Studien mit Kontrollgruppen untersucht werden. Davor sollte man den vermeintlich Betroffenen ihre Symptome aufgrund mangelnder Nachweisbarkeit nicht absprechen.