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Gewählte Publikation:

Schwarz, N.
Die Tabakpräventionsstrategie in der Steiermark in den Jahren 2011 bis 2020
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Freidl Wolfgang
Mayerl Hannes
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund Es wurde untersucht, inwiefern die Tabakpräventionsstrategie in der Steiermark in den Jahren 2011 bis 2020 zu positiven Auswirkungen in folgenden sechs Maßnahmenbereichen beitragen konnte: Monitoring, Prävention, Advocacy, Öffentlichkeitsarbeit, Gesundheitsberufe und Entwöhnung. Diese Frage war und ist von großer Bedeutung, da Tabakkonsum nicht nur in der Steiermark, sondern auch österreich- und weltweit einen der größten vermeidbaren Risikofaktoren für die Gesundheit darstellt. (2) Im Wesentlich waren positive Entwicklungen in allen sechs Maßnahmenbereichen zu erwarten. Spannend war vor allem in welchen Bereichen der Fortschritt besonders groß beziehungsweise klein war und warum. Material und Methoden Die primäre Methode dieses Berichts ist eine sowohl qualitative als auch quantitative Inhaltsanalyse der vorhandenen Daten zu den sechs Maßnahmenbereichen der Tabakpräventionsstrategie Steiermark in den Jahren 2011 bis 2020. Es erfolgte also großteils keine eigene Erhebung, sondern eine quantitative und qualitative Evaluierung auf Basis bereits vorhandener Daten. Für diese Diplomarbeit wurden primär interne Dokumente von VIVID – Fachstelle für Suchtprävention als Material benützt, wie etwa Quartals- oder Tätigkeitsberichte, Strategiepapiere, Bevölkerungsbefragungen und Evaluationen. Darüber hinaus wurde intensive Literaturrecherche in ausgewählten Literaturdatenbanken wie etwa PubMed betrieben und zahlreiche Publikationen der WHO (World Health Organisation) zu diesem Themenbereich konsultiert. Ergebnisse Die Tabakpräventionsstrategie Steiermark ist durch ihre Langfristigkeit und Mehrdimensionalität gepaart mit ihrer Kombination aus Entwöhnung sowie Verhaltens- und Verhältnisprävention einzigartig im deutschsprachigen Raum. Konkrete Maßnahmen waren etwa 1.674 Informationsveranstaltungen für 29.015 Multiplikator*innen von Kindern und Jugendlichen, 270 Weiterbildungen in „Kurzintervention zum Rauchstopp“ für 6.342 Angehörige von Gesundheitsberufen oder die Begleitung von 5.405 rauchenden Erwachsenen bei der Tabakentwöhnung. Diese und viele weitere Tätigkeiten im Rahmen der Tabakpräventionsstrategie führten zu positiven Auswirkungen in allen sechs Maßnahmenbereichen. Conclusio Die Anzahl an Rauchenden in der österreichischen Bevölkerung und damit auch in der Steiermark geht langsam zurück. Dies ist sicher nicht nur Verdienst der Tabakpräventionsstrategie Steiermark. Aber diese leistete einen Beitrag dazu und begleitete diese Entwicklungen fachlich. Die Herausforderung in den kommenden Jahren wird sein, die Digitalisierung voranzutreiben, etwa im Maßnahmenbereich Öffentlichkeitsarbeit. Weiters wird entscheidend sein, adäquat auf die ständig neuen Produkte der Tabakindustrie zu reagieren und dabei nicht den Fokus für die bereits etablierten Erzeugnisse, wie etwa die noch immer am weitesten verbreitete klassische Zigarette, zu verlieren.

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