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Riedler, R.
Der Einfluss eines polyphenolreichen Saftes auf die autonome Regulation
Teil I der Untersuchung der „vegetativen Aktivität“ in einer Interventionsstudie mit gesunden, übergewichtigen und depressiven Probandinnen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 126
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Holasek Sandra Johanna
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- Abstract:
- Einführung:
Es wird eine gesunde Wirkung des polyphenolreichen Aroniasaftes auf das Mikrobiom, den oxidativen Zustand und das Immunsystem erwartet. Diese Systeme sind eng mit dem Vegetativen Nervensystem (VNS) verflochten. Können, durch Aroniasaft, Stressoren auf dieser Ebene reduziert werden, so wird eine Reaktion der VNS-Parameter, im Sinne gesteigerter Resilienz, erwartet. In dieser Pilotstudie wird ein solcher Effekt explorativ untersucht und darauf basierend das Vorgehen für Folgestudien diskutiert.
Methoden:
Die Herzrate variiert als Anpassungsreaktion auf unterschiedliche physiologische Abläufe. Mittels Fast-Fourier-Transformation können daraus Parameter der VNS-Aktivität errechnet werden. Hier wurden in einer doppelblinden Placebo-kontrollierten explorativen Interventionsstudie mit 40 gesunden Probandinnen die mittel- und längerfristige Wirkung des Saftes anhand von VNS-Parametern (logRSA, lnHF, lnLF, SDNN, lnTOT, VQ, HR, QPA(Schlaf), SQ(Schlaf)) eruiert. Die HRV-Messungen fanden zu 3 Zeitpunkten statt: Direkt vor (MZP1) und nach (MZP2) der Intervention, sowie nach einer 6-wöchigen Wash-out-Phase (MZP3). Der dynamische Tagesgang wurde berücksichtigt und Tag- und Schlafwerte, sowie die zirkadiane Amplitude jedes Parameters wurden mittels GLM und Post-hoc-Tests analysiert.
Ergebnisse:
Von MZP1 zu MZP2 stellen sich bei keinem Parameter signifikante Unterschiede zwischen den Vergleichsgruppen dar. Von MZP1 zu MZP3 gibt es, in den 24h Mittelwerten der Parameter SDNN und lnLF, einen signifikanten Anstieg der Werte der Verum-Gruppe. Unterstrichen wird dies durch niedrige p-Werte der Parameter lnHF und lnTOT. In der hier als Kontrollparameter dienenden HR zeigt sich kein Anstieg. Die Parameter logRSA, VQ und die Schlafparameter QPA und SQ weisen keine signifikante Änderung auf. Die Analyse des Tagesganges stellt sich bei vorliegendem Studiendesign als schwierig umsatzbar dar.
Diskussion:
Bei MZP 3 zeigt sich eine signifikante Erhöhung von SDNN und lnLF. Auch lnHF und lnTot sind erhöht, allerdings nicht signifikant.
Es gibt also den Hinweis auf einen Langzeiteffekt, denn stärkeres Schwingen des Systems im chronobiologischen Sinne als ein Zeichen für gesteigerte Resilienz, wird beobachtet.
Design und zu berücksichtigende Aspekte für Folgestudien, zum Beweis dieser Beobachtung, werden in der Arbeit ausführlich diskutiert (Parameterwahl, Tagesgang, ergänzende Analysen aus bestehenden Messungen, Stichprobengröße, Langzeiteffekt, Testgruppen, etc.).