Gewählte Publikation:
Maier, J.
DMT – N,N-Dimethyltryptamin
Pharmakologie, Abgrenzung zu anderen psychedelischen Substanzen und die potentielle Anwendung bei Suchterkrankungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 54
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Beubler Eckhard
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Lippe Irmgard Theresia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Das Interesse zur Forschung an psychedelischen Substanzen ist in den letzten Jahren merklich gestiegen. DMT (N,N-Dimethyltryptamin) wird dabei vergleichsweise weniger intensiv erforscht als klassische Psychedelika wie LSD und Psilocybin. Da DMT eine endogene Substanz ist, gilt DMT aus diesem Grund als besonders interessante Substanz innerhalb der Gruppe der Psychedelika.
Zielsetzung:
Ziel der Arbeit ist es eine Übersicht über DMT zu erstellen und die Frage zu klären, ob und bei welchen Formen der Suchterkrankungen DMT eine therapeutische Rolle spielen kann. Die Arbeit gliedert sich in drei Bereiche. Im ersten Teil wird die Pharmakologie von DMT beschrieben. Diese beinhaltet die chemische Zusammensetzung, die Pharmakodynamik, die Pharmakokinetik, Toxizität, Nebenwirkungen und Effekte von DMT. Set und Setting werden aufgrund des enormen Einflusses auf die Wirkung in diesem Teil ebenfalls beschrieben. Im zweiten Teil der Arbeit wird ein Vergleich mit psychedelischen Substanzen (Meskalin, LSD, Psilocybin und Ayahuasca) erläutert. Der dritte Teil beschäftigt sich mit dem möglichen therapeutischen Nutzen von DMT bei Suchterkrankungen. Folgende Aspekte werden behandelt: geschichtlicher Hintergrund, Pharmakologie, Toxizität, Studien an Menschen, Vergleich mit anderen Psychedelika, Studien bei Suchterkrankungen.
Methode:
Daten und Informationen aus Metaanalysen, Reviews und klinischen Studien wurden zu diesem Thema mittels relevanter Schlüsselworte über die medizinische Datenbank Pubmed und über die Suchmaschine „Google scholar“ gesucht.
Ergebnisse:
DMT bewirkt eine Veränderung der Sinneswahrnehmung, im affektiven Erleben und in kognitiven Prozessen. Der große Unterschied zu „klassischen“ Psychedelika, ist dass es im Menschen endogen vorkommt und dass sich keine Toleranzschwelle aufbaut. Studien zu DMT und Ayahuasca bei Abhängigkeiten sind nur spärlich vorhanden, es scheint jedoch eine grundlegende Therapie möglich zu sein.
Diskussion:
Set und Setting entscheiden den Verlauf und den Effekt von DMT bei Patienten maßgeblich. Eine Kombination aus Psychotherapie und Psychedelika ist derzeit State-of-the-art und am erfolgversprechendsten bei psychischen Erkrankungen. Nichtsdestotrotz sind – mitunter auch wegen der Illegalität – nur spärlich Studien zu diesem Thema zu finden. Es besteht jedoch erhöhtes Interesse an psychedelischen Substanzen als Therapeutika.