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Gewählte Publikation:

Berger, N.
Langzeitoutcome von Patient*innen nach dekompressiver Hemikraniektomie bei malignem Mediainfarkt
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 73 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Brunner Anna
Gattringer Thomas
Kneihsl Markus
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die dekompressive Hemikraniektomie stellt eine lebensrettende Maßnahme bei Patient*innen mit malignem Mediainfarkt dar. Die berichtete Rate an höhergradiger bleibender Behinderung nach der Operation ist jedoch hoch, wobei eine mögliche Überschätzung durch kurze Follow-up-Zeiten in bisherigen Studien (3–6 Monate) vorliegen könnte. Dies veranlasste uns zu prüfen, wie sich der Behinderungsgrad in diesem Szenario im Langzeitverlauf entwickelt und ob die Dauer der Rehabilitation darauf Einfluss nimmt. Methoden: Es wurden sämtliche Patient*innen analysiert, die von 2006 bis 2018 am LKH- Universitätsklinikum Graz aufgrund eines malignen Mediainfarktes mittels dekompressiver Hemikraniektomie behandelt wurden. Wir erfassten demographische und klinische Daten sowie Behinderungsgrade 3 und 6 Monate nach Schlaganfall (mittels modifizierter Rankin- Skala; mRS). Als Langzeit-Follow-up definierten wir einen Zeitraum ≥3 Jahre nach dem Ereignis. Die entsprechenden Daten eruierten wir mittels Telefonumfrage und analysierten anschließend die Entwicklung des Behinderungsgrades über den Follow-up-Zeitraum, den Einfluss der Rehabilitationsdauer und mögliche prädiktive Faktoren für funktionelle Verbesserungen. Ebenso wurden Parameter der Lebensqualität erfragt und analysiert. Resultate: Von 40 eingeschlossenen Betroffenen (mittleres Alter: 48 Jahre; 40 % Frauen) verstarben 14 (35 %) innerhalb von 6 Monaten nach dem Index-Ereignis. Im Langzeitverlauf (6 Monate–letztes Follow-up; im Mittel 7,7 Jahre nach Schlaganfall) zeigten 13 der 26 Überlebenden eine weitere mRS-Verbesserung um ≥1 Punkt (50 %). 17 Patient*innen erreichten ein gutes funktionelles Langzeit-Outcome (mRS ≤3: 65 % versus 35 % nach 6 Monaten; p = 0,008). Die mittlere Rehabilitationsdauer lag im Langzeit-Follow-up bei 19±5 Wochen und war assoziiert mit mRS-Verbesserungen im Langzeitverlauf (p = 0,043). Diskussion: Schlaganfallpatient*innen, die aufgrund eines malignen Mediainfarktes mittels dekompressiver Hemikraniektomie an unserem Zentrum behandelt wurden, zeigten im Langzeitverlauf signifikante V erbesserungen ihrer funktionellen neurologischen Einschränkungen. Eine forcierte Rehabilitation ist auch nach 6 Monaten nach Schlaganfall mit funktionellen Verbesserungen assoziiert.

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