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Selected Publication:

Loimayr, V.
Modulation der ROS als Anti-Aging Strategie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Madreiter-Sokolowski Corina
Altmetrics:

Abstract:
In einem Zeitalter, in welchem das Durchschnittsalter der westlichen Bevölkerung stetig zunimmt, gewinnen Anti-Aging Strategien zunehmend an Bedeutung. Hauptverantwortlich für das Altern und den damit verbundenen Komorbiditäten wurden seit Begründung der „Free Radical Theory of Aging“ in den 1950er Jahren vermehrt anfallende reaktive Sauerstoff Spezies (ROS) gemacht. Auf Grundlage dieser Erkenntnis wurden in der Vergangenheit unzählige Studien mit antioxidativen Substanzen durchgeführt, um Sauerstoffradikale aus dem Organismus zu eliminieren. Die Ergebnisse der Studien erwiesen sich jedoch großteils als Enttäuschung und der erhoffte Erfolg, lebensverlängernde Wirkungen zu erzielen, blieb aus. Mit zunehmend neuen Erkenntnissen zur physiologischen Rolle endogener ROS als Signalmoleküle in der Grundlagenforschung geriet die Anti-Aging Theorie, basierend auf einer vollständigen Eradikation aller Sauerstoffradikale, ins Wanken. Es wurde festgestellt, dass endogene ROS in geringen Mengen nützliche Eigenschaften besitzen, welche ein gesundes Altern sogar eher fördern als verhindern. In dieser Arbeit soll ein Überblick über ROS-modulierende Wirkstoffe gegeben werden, welche potenziell Einfluss auf das Altern nehmen können, mit dem Ziel, Schlüsselmechanismen für zukünftige Therapien zu identifizieren. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf bereits etablierte und sichere Wirkstoffgruppen, wie Beta-Blocker, ACE-Inhibitoren, AT-1 Rezeptor Blocker, Statine, Thrombozytenaggregationshemmer und orale Antidiabetika. Vor allem Effekte im Zusammenhang mit kardiovaskulären und neurodegenerativen Erkrankungen, welche einen Großteil der Multimorbidität im Alter ausmachen, werden anhand von Vertretern dieser Wirkstoffgruppen näher beleuchtet. Zudem werden noch aktuelle Erkenntnisse zu den antioxidativen Vitaminen A, C und E erwähnt. Für den Einsatz der Wirkstoffe im Sinne einer Primärprävention gibt noch es zu wenig klinische Evidenz. Vorklinische Studien und klinische Studien geben jedoch Hinweise auf die ROS-Modulation als günstige Strategie für die Sekundär- und Tertiärprävention altersassoziierter, degenerativer Gewebeveränderungen.

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