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Queisser, L.
Einfluss von herzchirurgischen Eingriffen auf die Nierenfunktion in der peri- und postoperativen Phase
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 63 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Pflanzl-Knizacek Lucas
Schilcher Gernot
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, die glomeruläre Filtrationsrate von herzchirurgischen Patientinnen und Patienten in der peri- und postoperativen Phase zu messen, den Verlauf zu beschreiben und mit geschätzter und Volumen-korrigierter geschätzter glomerulärer Filtrationsrate, sowie der Kreatinin Clearance zu vergleichen, um so die Werte zur Beschreibung der Nierenfunktion zu evaluieren und mit dem Goldstandard zur Messung der Nierenfunktion in Beziehung zu setzen. Methoden: Bei 25 Patientinnen und Patienten wurde die glomeruläre Filtrationsrate zu drei Zeitpunkten (prä-, post-, 24h-postoperativ) mittels Iohexol Clearance gemessen. Die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate wurde mit der auf Serumkreatinin basierenden CKD-EPI Formel berechnet. Es erfolgte zudem eine Berechnung mit Volumen-korrigiertem Serumkreatinin und die Bestimmung der Kreatinin Clearance. Die Daten wurden mithilfe deskriptiver Statistik analysiert und die Messmethoden und ihre Veränderung über die Zeit mit einer zweifaktoriellen ANOVA mit Messwiederholung statistisch verglichen. Ergebnisse: Die gemessene glomeruläre Filtrationsrate (p=0.01) und die Kreatinin Clearance (p=0.004) fielen vom prä- zum postoperativen Zeitpunkt signifikant ab und stiegen dann wieder an (nicht signifikant). Die geschätzte (p<0.001) und die Volumen-korrigierte (p=0.01) glomeruläre Filtrationsrate stiegen vom prä- zum postoperativen Zeitpunkt signifikant an, danach sanken sie nicht signifikant ab. Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass die auf Serumkreatinin basierende geschätzte glomeruläre Filtrationsrate zum postoperativen Zeitpunkt bei herzchirurgischen Patientinnen und Patienten artifiziell hoch ist und im Vergleich zur gemessenen glomerulären Filtrationsrate eine gegensätzliche Entwicklung vom prä- zum postoperativen Zeitpunkt aufweist, mit Absinken der gemessenen glomerulären Filtrationsrate und Anstieg der geschätzten glomerulären Filtrationsrate. Der Effekt hielt auch nach einer Volumenkorrektur des Serumkreatinins an. Dies könnte bei herzchirurgischen Patientinnen und Patienten zu einer Überschätzung der Inzidenz der akuten Nierenschädigung führen.

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