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Selected Publication:

Milewski, L.
Gesundheitskompetenz von Volksschülern im Alter von 8-10 Jahren in der Steiermark
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 76 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Kopera Daisy
Altmetrics:

Abstract:
Der Begriff „Gesundheitskompetenz“ („Health Literacy“) wird im Allgemeinen definiert als das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit von Individuen Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und bei gesundheitsrelevanten Entscheidungen anzuwenden, um die Gesundheit und Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Eine geringe Gesundheitskompetenz führt unter anderem zu einer verminderten Teilnahme an gesundheitsfördernden Aktivitäten, riskanteren Gesundheitsentscheidungen wie beispielsweise das gewohnheitsmäßige Tabakrauchen, mehr Arbeitsunfällen, unzureichendem Management von chronischen Krankheiten, erhöhter Anzahl an Krankenhauseinweisungen und Rehospitalisierungen, erhöhter Morbidität und vorzeitigem Tod. Um diese negativen Folgen für das Individuum, die Gesellschaft so wie auch für das Gesundheitssystem zu umgehen und Gesundheitskompetenz in Zukunft bei Bedarf fördern zu können, wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit bei 162 Schülern und Schülerinnen im Alter von 8-10 Jahren in der Steiermark ein Gesundheitskompetenz-Score ermittelt. Teilgenommen haben zwei Schulen, die private Volksschule Sacré Coeur in Graz und die öffentliche ländliche Volksschule St. Michael in der Obersteiermark. Angewandt wurde der standardisierte QUIGK-K- Testbogen, in welchem entwicklungspsychologische Erkenntnisse eingesetzt wurden, um die Item-Formate und -schwierigkeiten auf die Zielgruppe abzustimmen und somit die Messung von Gesundheitskompetenz bei Kindern ermöglichen. Thematisiert wurden fünf Gesundheitsinhalte (Bewegung, Ernährung, Medien, psychosoziale Gesundheit und Versorgung) und vier kognitive Prozesse (Zugriff, Verständnis, Bewertung und Anwendung). Nach Auswertung der erhobenen Daten zeigte sich, dass hinsichtlich der Gesundheitskompetenz etwa 55,66% der Teilnehmenden im durchschnittlichen, etwa 36,8% im überdurchschnittlichen und etwa 8% im unterdurchschnittlichen Leistungsbereich liegen. Die Schule in St. Michael konnte im Vergleich zur Volksschule Sacré Coeur in den Bereichen Gesundheitskompetenz-Score, Anwendung und Zugriff einen geringeren Prozentsatz im unterdurchschnittlichen Leistungsbereich vorweisen. Bezüglich der kognitiven Prozesse ließ sich darstellen, dass die Schülerinnen und Schüler in den Teilbereichen Anwendung, Zugriff und Bewertung vermehrt Wissensdefizite aufweisen.

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