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Selected Publication:

Sagert, L.
Das biopsychosoziale Modell des Morbus Crohn
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 77 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Baranyi Andreas
Rothenhäusler Hans-Bernd
Altmetrics:

Abstract:
Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn geht, aufgrund ihrer Unheilbarkeit und der dadurch lebenslangen Persistenz, mit weitreichenden Einschränkungen für die betroffenen Patient*innen einher. Diese Einschränkungen entstehen dabei nicht nur infolge der körperlichen Symptomatik, sondern auch durch psychosoziale Konsequenzen, welche jedoch häufig übersehen werden. Sie sind für die Betroffenen dennoch oft gleichermaßen herausfordernd. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Ausmaß der biologischen, psychischen und sozialen Folgen des Morbus Crohn, deren reziproke Wechselwirkungen und der daraus resultierenden Bedeutung für den Krankheits- und Therapieverlauf sowie die Lebensqualität der Patient*innen. Im Fokus der Arbeit steht die biopsychosoziale Betrachtung des Morbus Crohn. Aufgrund der hohen Rate an sekundär auftretenden psychiatrischen Komorbiditäten und psychosozialen Einschränkungen wird der Morbus Crohn oft als somatopsychische Erkrankung kategorisiert. Es zeigt sich, dass es durch die Wechselbeziehungen zu einer Aufrechterhaltung oder Komplizierung sowohl der somatischen Symptome als auch der psychiatrischen Komorbiditäten sowie zu einer Verschlechterung der sozialen Funktionsfähigkeit kommen kann. Trotz der bereits nachgewiesenen Effektivität psychotherapeutischer und psychosozialer Therapieansätze sowie des erkennbaren Bedarfs einer multidisziplinären Betreuung, ist die Integration eines ganzheitlichen Konzepts im klinischen Alltag noch nicht gängig. Eine Weiterführung von bereits entwickelten Lösungsansätzen und biopsychosozialen Konstrukten könnte zu einer weiteren Verbesserung der Therapieoptionen und -chancen beitragen und Betroffenen das Leben mit Morbus Crohn erleichtern.

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