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Mohrenschildt, M.
Klinisches Outcome von Neugeborenen mit kongenitaler Zwerchfellhernie an der klinischen Abteilung für Neonatologie in den Jahren 1992 bis 2019- eine retrospektive Datenanalyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 126 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Reiterer Friedrich
Schwaberger Bernhard
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Eine kongenitale Zwerchfellhernie (congenital diaphragmatic hernia, CDH) stellt einen durch embryonale Fehlentwicklung entstandenen Defekt des Zwerchfells dar, durch welchen intraabdominell gelegene Organe nach intrathorakal wandern und abhängig von Ausmaß und Lokalisation der Hernie, die Lungen hinsichtlich ihrer Entwicklung und Funktion gravierend beeinträchtigen. Die vorliegende Arbeit bietet einen Überblick über das Krankheitsbild aus intensivmedizinischer Sicht. Es wird das Kurz- und Langzeit-Outcome von Neugeborenen mit CDH an der Klinischen Abteilung für Neonatologie in Graz zwischen 1992 und 2019 evaluiert. Des Weiteren werden die Änderungen des postnatalen Managements bei diesen Patient*innen über die Zeit, sowie der Einfluss pränataldiagnostischer Befunde und das Vorliegen von assoziierten Fehlbildungen auf das Outcome analysiert. Methoden Es wurde eine retrospektive Datenanalyse aller Patient*innen mit CDH an der Abteilung für Neonatologie in Graz aus den Jahren 1992-2019 durchgeführt. Mittels deskriptiver Statistik wurden für die demografischen und klinischen Charakteristika der Patient*innen die Mittelwerte mit Standardabweichung oder Mediane mit Interquartilsabstand berechnet und anschließend die Gruppe der verstorbenen mit jener der überlebenden CDH-Patient*innen verglichen. Die Signifikanz der Gruppendifferenzen wurde mit Chi-Quadrat-Test, exakten Test nach Fisher, Mann-Whitney-U-Test oder T-Test für unabhängige Stichproben berechnet. Hier wurde ein 95%-iges Konfidenzintervall für jeden Test festgelegt. Ergebnisse Insgesamt wurden 68 Patient*innen mit CDH inkludiert. Beim Vergleich der beiden Gruppen konnten bei einigen Parametern signifikante Gruppenunterschiede festgestellt werden. Ein intrathorakal gelegener Magen war unter den Verstorbenen häufiger zu finden (73,7% versus 41,9%, p=0,03). Ebenso erreichten die Verstorbenen beim APGAR 5-Score (sechs Punkte (IQR 2) versus acht Punkte (IQR 3), p=<0,001) und APGAR 10-Score (sieben Punkte (IQR 3) versus acht Punkte (IQR 1,5), p=0,01) niedrigere Werte. Beim ersten arteriell gemessenen pH-Wert wiesen die Verstorbenen einen Mittelwert von 6,94 und die Überlebenden einen Mittelwert von 7,17 auf (p=0,004). Der mediane initiale Oxygenierungsindex (OI) der Verstorbenen betrug 34,0 und jener der Überlebenden 3,7 (p=0,001). Der mediane maximale OI betrug unter den Verstorbenen 40,0 und unter den Überlebenden 8,8 (p=0,001). Die mediane initiale FiO2 der Verstorbenen betrug 100% und jene der Überlebenden 60% (p=0,008). Bei der maximalen FiO2 erreichten sowohl die Verstorbenen als auch die Überlebenden im Median 100% (p=0,02). Die Verstorbenen kamen bezüglich der Beatmungsfrequenz im Median auf 60/min und die Überlebenden auf 40/min (p=0,021). Zudem wurden die erstorbenen Patient*innen im Median kürzer mit SIMV ventiliert als die überlebenden Patient*innen (zwei Tage (IQR 6) versus zehn Tage (IQR 15,5), p=<0,001). Die verstorbenen CDH-Patient*innen wurden einerseits häufiger einer Hochfrequenzoszillationsventilation (HFOV) unterzogen (p=0,001) und andererseits mit 2,80 Tagen, im Mittel länger mittels HFOV beatmet als die überlebenden mit 0,80 Tagen (p=0,017). Die Verstorbenen erzielten im Median einen höheren pulmonalarteriellen Druck in der Erstmessung (suprasystemisch), als die Überlebenden (75-100% vom Systemdruck) (p=0,021). Ebenso wiesen die Verstorbenen häufiger einen persistierenden pulmonalen Hypertonus (PPH) auf (p=0,004). Bezüglich der Therapie des pulmonalen Hypertonus (PH) ergab sich eine erhöhte Mortalität unter jenen Neugeborenen die mit Iloprost therapiert wurden (p=0,002). Hinsichtlich der Begleitmissbildungen konnte ein signifikant höherer prozentueller Anteil an kardialen Fehlbildungen unter den verstorbenen Patient*innen als unter den überlebenden (61,9% versus 30,4%, p=0,015) festgestellt werden. Schlussfolgerungen Im untersuchten Kollektiv zeigte sich, dass einzelne diagnostische Befunde und Therapieformen mit

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