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Bartik, C.
Frakturen der Hand im Kindes- und Jugendalter - Eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Singer Georg
Weitzer Claus-Uwe
Altmetrics:

Abstract:
Kinder und Jugendliche sind häufig von Frakturen betroffen. Vielfach handelt es sich dabei um Frakturen des Handskeletts. Zu den Frakturen der Hand zählen die eher seltenen Handwurzelfrakturen, wobei hier vorwiegend das Skaphoid betroffen ist, Mittelhandfrakturen sowie die sehr häufig auftretenden Frakturen der Phalangen. Hierbei ergeben sich naturgemäß Unterschiede hinsichtlich der vorkommenden Frakturen, die von klinischer Relevanz sind. Ziel dieser Studie war es, alle Patient*innen, die aufgrund einer Handfraktur an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Medizinischen Universität Graz im Jahr 2019 behandelt wurden, zu erfassen und mittels der erhobenen Parameter retrospektiv zu analysieren. Dabei wurden insgesamt 704 Patient*innen erfasst. Neben dem Alter und dem Geschlecht wurden auch die Unfallursache, der betroffene Knochen sowie diverse Parameter bezüglich der Behandlung erhoben. Insgesamt wurden 730 Frakturen bei 704 Patient*innen erfasst. Davon waren 36% (n=252) weiblich und 64% (n=452) männlich. Das mittlere Alter der Patient*innen betrug 11,1 Jahre. Am häufigsten ereigneten sich Frakturen beim Ballspielen (n=255, 36%) gefolgt von Stürzen (n=105, 15%) und Einklemmungen (n=103, 15%). Dabei war in 55% der Fälle (n=386) die rechte Hand und 44,5% (n=315) die linke Hand betroffen. 3 Patient*innen (0,5%) erlitten Frakturen an beiden Seiten. Während 27 Frakturen (4%) im Bereich der Handwurzel erfasst wurden, waren 126 (17%) an der Mittelhand und 577 Frakturen (79%) an den Phalangen lokalisiert. Die am häufigsten betroffenen Knochen waren neben der Grundphalanx des fünften Fingers (n=157, 22%) die Grundphalanx des Daumens (n=83, 11%) und die Phalanx media des fünften Fingers (n=67, 9%). Mit 292 Frakturen (40%) war der 5. Fingerstrahl am häufigsten betroffen. 87% der Patient*innen (n=613) konnten konservativ behandelt werden, während bei 91 Patient*innen (13%) ein operatives Vorgehen erforderlich war. Infolge wurden 14 Patient*innen (2%) stationär aufgenommen und bei 690 Patient*innen (98%) erfolgte die Behandlung ambulant. Während bei 126 Patient*innen (18%) die Ruhigstellung mittels diverser Schienen erfolgte, war in 578 Fällen (82%) ein Gips notwendig. Dabei betrug die mittlere Dauer der Gipsbefristung 21,4 Tage. Die durchschnittliche Betreuungsdauer lag bei 21,6 Tagen. Die erhobenen Daten stimmen in vielen Punkten wie beispielsweise der häufigsten Lokalisation, den Verletzungsursachen oder den Behandlungsmethoden mit der Literatur überein. So bestätigte sich, dass der Großteil der Handfrakturen im Kindes- und Jugendalter konservativ behandelt werden kann.

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