Selected Publication:
Kogler, K.
Frühgeborene und pflegerische Ernährungsinterventionen
Ein Scoping Review
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 86
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Lohrmann Christa
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Schüttengruber Gerhilde
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Hintergrund: Die Frühgeburtlichkeit ist am Beginn des Lebens die häufigste Todesursache. Frühgeborene gelten unter anderem wegen der Schwierigkeiten bei der Nährstoffzufuhr als vulnerable Patient*innengruppe. Um das bestmögliche Ergebnis sicherzustellen, ist für Frühgeborene eine hochspezialisierte Betreuung sowie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unumgänglich. Daher ist es nötig, die Rolle des Pflegepersonals bei der Ernährung von Frühgeborenen und die expliziten Aufgaben der Pflege in der Praxis zu beleuchten.
Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von internationaler Literatur aufzuzeigen, welche Ernährungsinterventionen bei Frühgeborenen auf neonatologischen Stationen durch Pflegepersonal durchgeführt werden und welche davon effektiv sind.
Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde die Methode des Scoping Review (ScR) gewählt. Mithilfe dieser Vorgangsweise erfolgt die Klärung von Umfang und Art der Literatur sowie ein Gesamtüberblick über die vorhandene Evidenz. Eine systematische Literaturrecherche in vier Datenbanken sowie eine Handsuche wurde im Zeitraum von März 2021 bis Mai 2021 durchgeführt. Für die Suche wurden zu Beginn Schlüsselbegriffe festgelegt, welche mit den Booleschen Operatoren verbunden wurden. Die Auswahl der Studien erfolgte anhand von vorab festgelegten Einschlusskriterien.
Ergebnisse: Mittels diesem Scoping Review wurden 21 Studien mit verschiedenen Designs identifiziert. Die pflegerischen Ernährungsinterventionen sowie die statistische Signifikanz von einigen dieser Studien werden in dieser Arbeit narrativ dargestellt. Als pflegerische Aufgaben konnten orale, enterale und sonstige Ernährungsinterventionen identifiziert werden. Zu den oralen Interventionen gehören die allgemeine Beratung und Unterstützung der Eltern, die Laktations- und Stillberatung und -unterstützung sowie die Unterstützung beim Abpumpen. Zu den enteralen Interventionen zählen die nicht nahrhafte orale Stimulation, die Pflege der Magensonde und die Einhaltung des Intervalls der Nahrungsgabe. Als sonstige Interventionen werden der Umgang mit humaner Milch, die Patient*innenbeobachtung und die Lagerung der Frühgeborenen identifiziert.
Schlussfolgerung: Pflegerische Ernährungsinterventionen tragen zentral zur Entlassung eines möglichst gesunden Frühgeborenen bei. Im Bereich der Pflege ist der Bedarf an aktuellen RCT’ s und Systematischen Übersichtsarbeiten groß, um eine sichere und evidenzbasierte Pflege auf neuestem wissenschaftlichem Stand gewährleisten zu können.