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Selected Publication:

Labenbacher, S.
Assoziation der perioperativen Hypothermie mit dem Body Mass Index
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 67 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Labenbacher Sebastian
Advisor:
Prause Gerhard
Zajic Paul
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Aufrechterhaltung der Körperkerntemperatur ist für den Menschen von essenzieller Bedeutung. Während der Allgemeinanästhesie werden diese auf verschiedenen Wegen gestört oder verhindert. Die Gefahr der intraoperativen Hypothermie sind verlängerter Krankenhausaufenthalt, erhöhte Blutungskomplikationen, postoperatives Muskelzittern oder Wundinfektionen. In dieser Studie soll verglichen werden, ob der Body Mass Index (BMI) mit dems Auftreten der intraoperativen Hypothermie assoziiert ist. Methoden: Hierbei handelte es sich um eine retrospektive Studie in Daten von Patient*innen, welche sich einer großen abdominellen Operation unterzogen hatten. Im Zeitraum von 2013 bis 2017 unterzogen sich 1058 erwachsene Patient*innen solchen Operationen, von denen jedoch 150 Datensätze aufgrund unvollständiger oder fehlerhafter Daten ausgeschlossen werden mussten. Der Hauptziel-Parameter war das Auftreten intraoperativer Hypothermie (KKT <36°C). Nebenzielparameter waren relative intraoperativer Temperaturabfall, Temperatur bei Operationsende und tiefste intraoperative Temperatur. Univariate Analysen für BMI-Klassen und Zielparameter wurden durchgeführt. Bei Signifikanz wurden eine multivariate logistische Regression für die intraoperativen Hypothermie sowie lineare Regressionen für die Nebenzielparameter angeschlossen. Ergebnisse: In der Adipositas-Gruppe trat bei 45% (108 von 240) der Patient*Innen eine intraoperative Hypothermie auf. Das Risiko war verglichen mit Normalgewichtigen Patient*innen im Regressionsmodell statistisch signifikant niedriger (OR 0,45 95% KI 0,31-0,66). Diese signifikanten Unterschiede zwischen adipösen und normalgewichtigen Patient*innen zeigten sich auch im Risiko für relativen Temperaturabfall (OR 0,92 95% KI 0,87-0,96) sowie für tiefste intraoperative Temperatur (OR 1,32 95%-KI 1,18-1,47). Diskussion: In dieser Analyse zeigt sich, dass bei Patient*innen mit einem BMI von >30kg/m2 eine intraoperative Hypothermie statistisch signifikant weniger wahrscheinlich ist. Zur Verifizierung dieser Ergebnisse und Überprüfung etwaiger therapeutischer Maßnahmen beruhend auf diesen Erkenntnissen sollte eine prospektive Studie durchgeführt werden.

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