Gewählte Publikation:
Pemberger, K.
Neue Erkenntnisse in der Behandlung der Migräne
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 78
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Beubler Eckhard
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Lippe Irmgard Theresia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Migräne zählt zu den häufigsten Erkrankungen weltweit, an der in etwa 12-15% der Allgemeinen Bevölkerung leidet. Sie ist eine der Hauptursachen für körperliche Beeinträchtigung und ist verantwortlich für viele Arbeitsunfähigkeiten und Krankenstände. Lange Zeit gab es keine spezielle, auf den Pathomechanismus der Migräne ausgerichtete Medikation und es musste und muss nach wie vor auf Medikamente zurückgegriffen werden, die des Öfteren unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen. Aufgrund dieser Tatsache war es enorm wichtig, eine Migräne von anderen primären und sekundären Kopfschmerzen zu unterscheiden, um einem falschen und unnötigen Gebrauch von Medikamenten vorzubeugen. Mitverantwortlich für das Fehlen spezieller Migränemedikation war die Unkenntnis über den pathophysiologischen Mechanismus der Migräne. Inzwischen konnte man das Verständnis der Migräne massiv verbessern und man weiß, dass es sich um ein komplexes neurologisches Ereignis im Gehirn handelt. Ein Schlüsselelement in der Kaskade einer Migräneattacke ist das sogenannte Calcitonin Gene-Related Peptid (CGRP), ein proinflammatorisches Neuropeptid. Seit Jahren wird daran geforscht, in diesen Mechanismus rund um das CGRP einzugreifen, mit dem Ergebnis der Entwicklung der monoklonalen CGRP-Antikörper (z.B. Erenumab) und der CGRP-Antagonisten (z.B. Ubrogepant). Während die präventiven Migränetherapeutika wie Erenumab bereits zugelassen sind und gute Ergebnisse in Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit liefern, steht die migränespezifische Akutmedikation wie Ubrogepant, welche in den USA bereits zugelassen ist, kurz vor der Zulassung in Europa. Die Datenlage für die neuen Migränetherapeutika sieht sehr vielversprechend aus und lässt darauf hoffen, dass die Lebensqualität von unzähligen Migränikern verbessert werden kann. Wie die Zukunft der Migränetherapie aussehen wird, kann man nicht zu 100% voraussagen, jedoch werden die CGRP spezifischen Wirkstoffe sicherlich eine Hauptrolle spielen.