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Gewählte Publikation:

Granegger, R.
Die Wirkung der Biologika in der Therapie der atopischen Dermatitis im Vergleich zur systemischen Standardtherapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2022. pp. 118 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Böhm Eva
Heinemann Akos
Altmetrics:

Abstract:
Die atopische Dermatitis (AD), im deutschen Sprachraum häufig als Neurodermitis bezeichnet, ist eine chronische oder chronisch-rezidivierende Hauterkrankung mit Beginn zumeist im Kindesalter. Typische Anzeichen einer AD sind das Auftreten von Erythemen, Bläschen und Erosionen gemeinsam mit einem quälenden Juckempfinden, dem Hauptsymptom der Erkrankung. Die Behandlung der chronischen AD setzt sich aus einer Basistherapie (richtige Hautpflege und Vermeidung der Exposition von Provokationsfaktoren) und der Anwendung von topischen, antipruriginösen Therapeutika. Wenn die Therapie mit topischen Gluko-kortikosteroiden (topical glucocorticosteroids, TCS) nicht zum gewünschten Erfolg der Therapie führt, muss auf systemische Therapeutika zurückgegriffen werden. In dieser Diplomarbeit wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von neuen Biologika und Januskinase-Inhibitoren (JAK) zur systemischen Behandlung der AD mit der derzeitigen Standardtherapie mit Dupilumab verglichen. Kriterien zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit der Wirkstoffe sind eine Verbesserung im Eczema Area and Severity Index um ≥75% (EASI-75), das Investigator Global Assessment (IGA=0,1) und die Häufigkeit von Nebenwirkungen (adverse events, AEs) und schwerwiegenden Arzneimitteleffekten (SAEs). In der Analyse der neuen Biologika konnten unter Tralokinumab und Lebrikizumab in der Wirksamkeit ähnliche Erfolge wie mit Dupilumab erzielt werden. In den Phase II Studien zu Lebrikizumab konnte ein geringeres Auftreten von AEs, wie Konjunktivitis und einer Reaktion an der Injektionsstelle, festgestellt werden. Diese Ergebnisse müssen jedoch in folgenden Phase III Studien bestätigt werden. Ein neuer Ansatz zur Therapie der AD ist die perorale (p.o.) Gabe von JAK-Inhibitoren. Der Vergleich der JAK-Inhibitoren Baricitinib und Upadacitinib mit der Standardtherapie hat gezeigt, dass unter Upadacitinib in Kombination mit TCS eine um 10% höhere Wirksamkeit im EASI-75 und ein um 20% erhöhtes Ansprechen im IGA erzielt werden konnte. Ein zusätzlicher positiver Effekt wird durch die p.o. Applikation erreicht. Zu den häufigsten AEs unter Upadacitinib zählen Akne und Kopfschmerzen. Weitere direkte Vergleichsstudien zur Wirksamkeit und Sicherheit der ausgewählten systemischen Wirkstoffe sind notwendig.

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