Gewählte Publikation:
Herold, L.
Implementierung und Startphase des VA-ECMO-Programms an einem interventionellen kardiologischen Zentrum
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2022. pp. 118
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Toth-Gayor Gabor
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von Lewinski Dirk
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Der kardiogene Schock (CS) ist ein herausfordernder und komplexer Notfall, der trotz bestmöglicher Therapie mit einer ernüchternden Prognose einhergeht. Durch das fortschreitende Versagen einer adäquaten System-Perfusion beim CS scheint es naheliegend, diese mittels mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen (MCS) aufrecht zu erhalten. Jedoch wird empfohlen, anhand der Prognose der Patient*innen Kriterien zum MCS-Einsatz zu definieren. Ziel dieser Diplomarbeit ist die Durchführbarkeit und das Outcome von Patient*innen direkt nach Implementierung eines interventionellen MCS-Programms in einem tertiären Zentrum, sowie die praktische Umsetzung der gegenwärtigen SOP zu evaluieren.
Methoden
Von Mai 2019 bis April 2021 wurden alle Patient*innen mit Vasopressor-pflichtiger Kreislaufinstabilität im Herzkatheterlabor in ein prospektives, monozentrisches Register eingeschlossen. Klinische und demographische Daten wurden in einem Prüfbogen (CRF) gesammelt. Das Outcome wurde hinsichtlich Hospitalisierung, intrahospitaler Mortalität, Komplikationen und Adhärenz an die gegenwärtigen SOP analysiert.
Ergebnisse
Von 248 eingeschlossenen Patient*innen waren 28,2 % weiblich, 64,9 % reanimiert und die intrahospitale Mortalität lag bei 50,4 %. Am höchsten war diese bei VA-ECMO-Einsatz, dies jedoch simultan mit ungünstigeren prognostischen Merkmalen. Als unabhängige Prädiktoren für Mortalität konnten Herz-Lungenwiederbelebung (CPR) (OR 2,53 [1,43-4,51]; p= 0,001), Alter > 70 Jahre (OR 1,80 [1,05-3,07]; p= 0,023]) und niedrige pH- sowie hohe Laktatwerte bei Ankunft detektiert werden. Mit 88 % wurden die gegenwärtigen SOP mehrheitlich erfüllt.
Conclusio
Der CS geht mit einer schlechten Prognose einher. Die Anwendung von MCS-Systemen könnte das Outcome einiger Patient*innen verbessern. Durch den starken Einfluss zugrundeliegender Merkmale auf die Prognose ist jedoch eine Selektion von Patient*innen für den MCS-Einsatz unabdingbar, um einen Benefit für diese zu erreichen. Klar definierte SOP können dabei zu einem Gelingen beitragen.