Gewählte Publikation:
Hirschberger, L.
Das biopsychosoziale Modell der Depression
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 95
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Baranyi Andreas
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Rothenhäusler Hans-Bernd
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die vorliegende Diplomarbeit behandelt das biopsychosoziale Modell der Depression. Das etablierte biopsychosoziale Modell beinhaltet die ganzheitliche Betrachtung des Menschen mit allen möglichen biopsychosozialen Einflüssen auf die Entstehung einer Krankheit. Das Modell wendet den Blick von einer starren, streng eingegrenzten Sichtweise ab und richtet diesen unter Berücksichtigung der individuellen Ressourcen sowie Vulnerabilitätsfaktoren auf die biopsychosozialen Faktoren der Krankheitsentstehung. Die Arbeit unterstreicht die Praktikabilität des biopsychosozialen Modells in der Beschreibung der depressiven Störung und ihrer Therapie.
Die biologischen Erklärungsmodelle von Depressionen umfassen genetische Faktoren, die Neurotransmittersysteme, endokrinologische Ursachen, das Immunsystem, vaskuläre Hypothesen sowie hirnanatomische Auffälligkeiten. Die psychischen Einflussgrößen beinhalten unter anderem psychosoziale Belastungsfaktoren und Persönlichkeitsmerkmale, die für die Entstehung von Depressionen prädisponieren. Verhaltenstheoretische Modelle, Modelle zur Selbstregulation und tiefenpsychologische Modelle sind hilfreich für die Beschreibung der Depression. Weitere Theorien umfassen die erlernte Hilflosigkeit und die Stressmodelle. Soziale Faktoren stellen soziale Gegebenheiten dar, die an der Entstehung von Depressionen beteiligt sind. Diese sind beispielsweise das Einkommen, die Ausbildung, Arbeitslosigkeit, das Geschlecht oder das Alter. Der biopsychosoziale Ansatz ist ein hilfreiches Konstrukt für den klinischen Alltag und optimiert die Betreuung und die Therapie von Patient*innen mit depressiven Störungen.