Gewählte Publikation:
Engelschoen, N.
Direkte orale Antikoagulation -
Die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Therapie und Antagonisierung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Heinemann Akos
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Lippe Irmgard Theresia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Allein in Österreich erleiden jährlich rund 25 000 Personen einen Schlaganfall und die Inzidenz einer Venenthrombose liegt bei 1 - 2 Fällen pro 1000 Personenjahren. Diese Zahlen vermitteln einen groben Eindruck zum Nutzen wie auch der Notwendigkeit einer effektiven und sicheren Antikoagulation. Seit wenigen Jahren fallen in dieses Einsatzgebiet nicht mehr nur die Vitamin-K-Antagonisten, sondern auch die direkten oralen Antikoagulantien.
Material und Methoden
Die vorgelegte Diplomarbeit basiert auf einer ausführlichen Literaturrecherche, die unter anderem die aktuelle Fachliteratur aus Fachbüchern, sowie aktuelle Studien aus PubMed und anderen Onlineportalen enthält. Anhand dieser Literatur wurde versucht, einen Überblick über die neuesten Erkenntnisse zu den direkten oralen Antikoagulantien und deren Antagonisierung zu schaffen und gleichzeitig auch die zum Verständnis dieser Medikamente benötigten Grundlagen zu erläutern.
Die Literaturrecherche erfolgte anhand der nachfolgenden Suchbegriffe:
Anticoagulant drugs, direct oral anticoagulants, vitamin k antagonist, rivaroxaban, edoxaban, apixaban, dabigatran, pulmonary embolism, vein thrombosis, atrial fibrillation, ESC guidelines, bleeding complications, DOACs in pediatric patients, kidney disease, periprocedural management, cost effectiveness.
Diskussion
In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass direkte orale Antikoagulantien eine sichere Alternative zu anderen Gerinnungshemmern sind. Gegenüber den Vitamin K-Antagonisten weisen sie Vorteile wie ein größeres therapeutisches Fenster, weniger Interaktionen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsmittelinhalten und geringere Anzahl an Gerinnungskontrollen auf. Sämtliche direkte orale Antikoagulantien (DOAK) werden zu einem großen Teil über die Nieren eliminiert, was den Einsatz bei Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung einschränkt. Der sichere Einsatz von DOAKs bei einigen anderen Risikogruppen (Geriatrie, Onkologie) konnte bereits belegt werden. Ausgenommen hiervon sind beispielsweise Schwangere. Im Bereich der Pädiatrie werden DOAKs bereits im Sinne eines Off-Label-Use eingesetzt, es fehlen allerdings noch umfassende Studien dazu. Mit der Zulassung der beiden Antidote Idarucizumab und Andexanet alfa konnte ein großer Fortschritt in Bezug auf die Medikamentensicherheit erzielt werden. Die Erstellung und Durchführung weiterer großer Studien, die noch detailliertere Erkenntnisse zur Therapie mit DOAKs liefern, bleibt dennoch unerlässlich.