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Gewählte Publikation:
Habenbacher, M.
Eine retrospektive Auswertung der TNFi-Therapieabbrüche aufgrund von Exazerbation einer interstitiellen Lungenerkrankung bei Rheumatoider Arthritis PatientInnen (von 2005 bis 2019)
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 71
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
- Moazedi-Fürst Florentine
- Zenz Sabine
- Altmetrics:
- Abstract:
- Inhibitoren des Tumor Nekrose Faktor alpha (TNFi) stellen eine wichtige Therapieoption für PatientInnen mit einer Rheumatoider Arthritis (RA) dar. Dennoch zeigten sich vermehrt Hinweise, dass die TNFi-Therapie bei RA-PatientInnen mit einem erhöhten Risiko für eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) einhergehen können. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Fragestellung aufgegriffen, wieviele RA-PatientInnen mit TNFi-Therapieabbrüchen (Infliximab) im Zeitraum von 2005 bis 2019 eine möglich verkannte RA-ILD Exazerbation hatten, welche als "allergische Reaktion" diagnostiziert wurde. Aus diesem Grund wurde eine retrospektive Datenauswertung von allen RA-PatientInnen mit Infliximab-Therapieabbrüchen, welche am LKH Graz an der Rheumatologie über einen Zeitraum von 2005 bis 2019 behandelt wurden, durchgeführt, wofür archivierte ambulante Papierkarteien bzw. elektronische Datenbanken gesichtet und mittels deskriptiver Statistik ausgewertet wurden. Insgesamt wurden 90 RA-PatientInnen (76% weiblich; Alter: 52+/-31 J.; durchschnittliche Erkrankungsdauer: 14,2 J.; 33% RaucherInnen; 84,4% RF pos.; 81,1% ACCP pos.) mit einem Infliximab-Therapieabbruch erfasst. Davon hatten 19 einen Therapieabbruch aufgrund einer möglichen Unverträglichkeitsreaktion. Von diesen klagten 15 PatientInnen (66,7% weiblich; Alter: 52+/-26 J.) über typische systemische allergische Beschwerden (z.B. Hypotonie, Exanthem), vier PatientInnen (100% weiblich; Alter 65+/-2,5 J; 25% RaucherInnen) zeigten jedoch untypische „allergische“ Symptome (Dyspnoe mit trockenem Husten) ohne Systembeteiligung. Von den vier PatientInnen wurde eine RA-ILD und drei Mal eine unklare Lungenfibrose diagnostiziert. Die Patientin mit der diagnostizierten RA-ILD verstarb innerhalb von fünf Jahren. Zusammenfassend zeigt sich eine RA-ILD sowie drei mögliche RA-ILD Exazerbationen im Rahmen laufender TNFi-Therapien mit einer Prävalenz von 4,4%, welche gering über dem internationalen Durchschnitt liegt. Die daraus resultierende möglich erhöhte 5 Jahres-Sterblichkeit entspricht den retrospektiven Daten aus internationalen Registern. TNFi sind wichtige Medikamente in der Therapie der RA, jedoch sollte bei TNFi Gabe das ILD Risiko von PatientInnen vorab abgewogen werden.