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Gewählte Publikation:

Gerdl, T.
Antiarrhythmika
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 117 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Beubler Eckhard
Lippe Irmgard Theresia
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Kardiovaskuläre Erkrankungen sind für ca. ein Drittel aller Todesfälle in Österreich verantwortlich, wovon ein Teil auf Herzrhythmusstörungen zurückzuführen ist. Antiarrhythmisch wirkende Pharmaka sind häufig Mittel der Wahl, um diese Erkrankungen zu therapieren. Herzrhythmusstörungen können in tachykarde und bradykarde Störungen unterteilt werden, wobei die klassischen Antiarrhythmika zur Therapie der tachykarden Rhythmusstörungen herangezogen werden. Ziel jeder rhythmologischen Therapie ist es, eine Normalisierung des Herzrhythmus sowie eine Symptomlinderung zu erreichen, um die PatientInnen vor potenziell bedrohlichen Komplikationen zu schützen. Methoden Diese Diplomarbeit fußt auf einer Literaturrecherche zum Themengebiet der Antiarrhythmika. Dabei sollen die Einteilung, Anwendungsgebiete, Nebenwirkungen (NW) und mögliche Wechselwirkungen (WW) mit Hilfe von relevanten klinischen Studien, etablierter Fachliteratur und den aktuellen Leitlinien aufgearbeitet und präsentiert werden. Der Fokus liegt dabei auf den Natriumkanalblockern, während die übrigen Wirkstoffe nur überblicksmäßig dargestellt werden. Ergebnisse Die Einteilung der klassischen Antiarrhythmika erfolgt nach Vaughan-Williams in vier Kategorien: Natriumkanal-, Beta-, Kaliumkanal- und Kalziumkanalblocker. Als typische Wirkungen lassen sich eine Veränderung der Automatie, Leitungsgeschwindigkeit, Herzfrequenz, Schlagkraft, Relaxationsgeschwindigkeit und Erregbarkeit in unterschiedlicher Form und Intensität postulieren. Dadurch ergeben sich auch die Indikationen zum Einsatz bei verschiedensten tachykarden und bradykarden Herzrhythmusstörungen. Zu den gefürchtetsten NW zählen Arrhythmien, welche durch den Einsatz der Antiarrhythmika ausgelöst werden, da die meisten Wirkstoffe ihrerseits wieder proarrhythmogen wirken können. WW beziehen sich vornehmlich auf die Konkurrenz um das Cytochrom P-450-System. Diskussion Natriumkanalblocker waren mitunter die ersten rhythmologischen Optionen am Markt, haben aber mittlerweile einen Großteil ihres Stellenwerts in der Therapie kardialer Arrhythmien eingebüßt. Neben besseren Alternativen und multiplen NW war vor allem die CAST-Studie Anfang der 1990er Jahre hauptverantwortlich für diesen Paradigmenwechsel. Weitere Studien sind nötig, um den definitiven Platz der Antiarrhythmika in der Therapie der Herzrhythmusstörungen zu definieren.

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