Gewählte Publikation:
Beger, A.
Einschränkungen im Alltagsleben durch die COVID-19 Pandemie und ihre Zusammenhänge mit soziodemo- grafischen / sozioökonomischen Variablen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 99
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Freidl Wolfgang
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Stolz Erwin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund
Das für die meisten Menschen erstmalige Auftreten einer Pandemie in Verbindung mit weit- reichenden Einschränkungen in das alltägliche Leben stellen eine Herausforderung unbe- kannten Ausmaßes dar. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin herauszufinden, ob es während der ersten Welle von COVID-19 Zusammenhänge zwischen den empfundenen Einschrän- kungen und sozioökonomischen Faktoren bei Personen in Österreich mit einem höheren Al- ter als 60 Jahre gab.
Methodik
In einer vom Institut für Sozialmedizin, und Epidemiologie der Medizinischen Universität Graz in Auftrag gegebenen Querschnittsstudie wurden Personen online und am Telefon nach ihrem subjektiven Empfinden der Einschränkungen und nach diversen sozioökonomischen Faktoren befragt. Die Nettostichprobe umfasst 557 Personen. Anhand dieser Daten wird eine deskriptive Datenanalyse und daraufhin anschließend eine Poisson-Regression durchge- führt, bei dem ein Modell (A) ohne Kontrollvariablen mit einem Modell (B) unter Herein- nahme der Kontrollvariablen verglichen wird.
Ergebnis
Während Modell A einen Zusammenhang zwischen Einschränkungen und sozioökonomi- schen Prädiktoren nicht besser erklärt als ein Intercept-Only-Modell (p=0,421), ist das Mo- dell B dazu in der Lage (p=0,000). Die Kontrollvariablen „gesundheitliche Einschränkungen in den letzten sechs Monaten“ (p=0,000) und die „Häufigkeit des Sporttreibens“ (p=0,000) weisen jeweils einen signifikanten Zusammenhang mit den Einschränkungen auf. Alle an- deren Variablen sind in beiden Modellen nicht statistisch signifikant.
Schlussfolgerungen
Während der ersten Welle von COVID-19 im Frühjahr 2020 gab es bei der Altersgruppe der über 60-Jährigen keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Einschränkungen und so- zioökonomischen Faktoren. Gründe dafür können die im Vergleich mit späteren Lockdowns kurze Zeit drastischer Einschränkungen und die Qualität der gesamtgesellschaftlichen Her- ausforderung sein. Insbesondere am Beginn der Pandemie war dieses Gefühl der Herausfor- derung am stärksten ausgeprägt und im Gegensatz zu späteren Zeitpunkten resultierte das nicht in einer Pandemiemüdigkeit, sondern in einer Art „Pandemietrotz“. Ob dies auch für die späteren Phasen der Pandemie gilt, erfordert weitere Analyse.