Gewählte Publikation:
Wilhelmer, A.
Notfallmedizinisches Management der akuten Herzinsuffizienz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 80
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Beubler Eckhard
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Lippe Irmgard Theresia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund
Die akute Herzinsuffizienz, ob De-novo, exazerbiert-chronisch oder in Form eines kardiogenen Schocks auftretend, ist eine meist lebensbedrohliche Situation, die oft einer sofortigen Intervention bedarf. Die Ursachen sind vielseitig. Zu den häufigsten zählen akutes Koronarsyndrom (ACS), arterielle Hypertonie, Klappenvitien oder Arrhythmien. Da sich der Symptomenkomplex ebenso mannigfaltig präsentieren kann, gestaltet sich die Diagnostik - vor allem im präklinischen Setting - oftmals schwierig.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, aktuelle Erkenntnisse bezüglich Herzinsuffizienz, Pathophysiologie, Diagnostik und die daraus resultierenden medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapiemöglichkeiten zu analysieren, zu evaluieren und zusammenzufassen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem notfallmedizinischen Management der akuten Herzinsuffizienz bzw. des kardiogenen Schocks.
Material und Methoden
Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine systematische und detaillierte Literaturanalyse mithilfe von Onlinedatenbanken (vor allem PubMed, Google Scholar), Guidelines (z.B. ESC, ERC, DGK, S3), Fachliteratur und Reviews (z.B. Up2Date, CME-Artikel) zusammengefasst.
Schlussfolgerung
Zu den First-Line Medikamenten der erweiterten symptomatischen Therapie (Klinische Bilder) zählen nach wie vor Furosemid (Schleifendiuretikum), Nitroglycerin (Vasodilatator), Noradrenalin (v.a. Vasopressor) und Dobutamin (v.a. Inotropikum). Morphine sollen nicht mehr routinemäßig zum Einsatz kommen. Benzodiazepine könnten eine geeignete Alternative zur anxiolytischen Therapie bei akutem Lungenödem darstellen. Gleiches gilt auch für Urapidil, optional zu Nitroglycerin bei hypertensiv-kardiogenem Lungenödem. Zu den wichtigsten nicht-medikamentösen Therapiemöglichkeiten gehören Atemhilfen (nicht-invasive-/ invasive Beatmung) und kurzfristige mechanische Kreislaufunterstützungssysteme.
Die Zusammenführung von verschiedenen Algorithmen sowie die Implementierung von Basismaßnahmen in high-end-Versorgungsleitlinien im Sinne eines step-by-step approach würde das notfallmedizinische Management der akuten Herzinsuffizienz bzw. des kardiogenen Schocks vereinfachen und übersichtlicher gestalten.