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Stranger, N.
Evaluierung des diagnostischen Potentials der MRT in der Abklärung von Rampenläsionen und von Läsionen des anterolateralen Bandes als Begleitverletzung bei Rupturen des vorderen Kreuzbandes - eine retrospektive Datenanalyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 87 [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schoellnast Helmut
Altmetrics:

Abstract:
Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, das Potential der MRT in der Evaluation von Rampenläsionen und Läsionen des ALL bei Patienten/innen mit VKBR zu zeigen. Aufgrund ihrer Lokalisation und fehlendem Wissen über die Morphologie der Läsionen werden diese in der MRT oft übersehen. Nicht versorgte Läsionen können zur chronischen Instabilität nach VKB-Rekonstruktionen führen, weshalb eine zeitgerechte Diagnostik essentiell ist. Methoden: In dieser retrospektiven, monozentrischen Studie wurden 163 Patienten/innen untersucht. Das Durchschnittsalter betrug 36,9 Jahre, das Durchschnittszeitintervall zwischen Verletzung und arthroskopischer VKB-Rekonstruktion betrug 49,6 Tage. Alle MRT-Untersuchungen wurden von einem muskuloskelettalen Radiologen, welcher keine Informationen über die Ergebnisse der Arthroskopie hatte, begutachtet. Die Ergebnisse der MRT-Untersuchungen wurden mit denen der Arthroskopie korreliert. Die Rampenläsionen wurden nach Greif et al definiert und klassifiziert. ALL Läsionen wurden als Diskontinuität einer Bandstruktur an der anterolateralen Seite des Kniegelenks definiert. Eine Segondfraktur wurde als distaler, knöcherner Ausriss des ALL definiert. Eine anterolaterale Stabilisierung wurde bei intraoperativ positivem PST durchgeführt. Ergebnisse: In der MRT wurden bei 52 Patienten/innen (31,9%) Rampenläsionen gefunden. Die Klassifikation der Rampenläsionen ergab 9,6% Typ 1 Läsionen, 1,9% Typ 2 Läsionen, 11,5% Typ 3a Läsionen, 21,2% Typ 3b Läsionen, 26,9% Typ 4a Läsionen, 23,1% Typ 4b Läsionen und 5,8% Typ 5 Läsionen. Rampenläsionen waren bei 65,4% der Patienten/innen mit einem subchondralen Knochenmarksödem im posteromedialen Tibiaplateau assoziiert, dieses zeigte sich bei 50% der Typ 3a Läsionen, 72,7% der Typ 3b Läsionen, 50% der Typ 4a Läsionen, 91,7% der Typ 4b Läsionen und in 100% der Typ 5 Läsionen. Diese Korrelation könnte durch die Stabilität der Läsionen beeinflusst werden, da Rampenläsionen vom Typ 3-5 als instabil gelten. ALL-Läsionen wurden in der MRT bei 48 Patienten/innen (29,5%) und Segondfrakturen bei vier Patienten/innen (2,5%) diagnostiziert. Der intraoperative PST zeigte sich jedoch nur bei 18 Patienten/innen (11%) positiv. Bei vier Patienten/innen (2,5%) mit positivem PST konnten keine ALL-Läsionen in der MRT gefunden werden. Schlussfolgerung: In der Studie zeigten sich in der MRT bei 31,9% Rampenläsionen und in 29,5% ALL-Läsionen. Ein subchondrales Knochenmarksödem im posteromedialen Tibiaplateau war assoziiert mit Rampenläsionen vom Typ 3-5, welche als instabil klassifiziert werden und als zusätzliches diagnostisches Zeichen in der MRT angesehen werden könnten.

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