Gewählte Publikation:
Keplinger, S.
Der akute zerebrale ischämische Insult unter besonderer Berücksichtigung von Diagnostik und Therapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 95
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Heinemann Akos
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Kargl Julia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung. 20.000 bis 25.000 Österreicher/innen erleiden pro Jahr einen Schlaganfall. Dieser stellt weltweit nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für eine schwere bleibende Behinderung und Funktionseinschränkung im Erwachsenenalter dar. Der ischämische Insult ist mit einer Häufigkeit von 80-85% die am häufigsten auftretende Form des Schlaganfalls. Die Diagnostik spielt bei der Differenzierung zwischen einem hämorrhagischen und einem ischämischen Schlaganfall die wichtigste Rolle. Wurde eine Blutung als Ursache ausgeschlossen, sollte umgehend mit der Therapie begonnen und sekundärpräventiv ein Rezidiv verhindert werden.
Material und Methoden. Diese Diplomarbeit stellt eine Literaturrecherche dar. Da das Themengebiet des ischämischen Insults sehr umfangreich ist, liegt der Schwerpunkt auf der Diagnostik und der Therapie. Ziel ist eine strukturierte Aufarbeitung mit besonderem Fokus auf die gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Optionen in Bezug auf Untersuchung und Behandlung. Diese Arbeit soll auch einen Überblick über die mit einem Schlaganfall assoziierten Risikofaktoren und Ätiologien sowie die Sekundärprävention geben.
Schlussfolgerung und Ergebnisse. Das Management des akuten ischämischen Insults hat in den letzten Jahren viele Veränderungen erfahren, die das Outcome der Kranken deutlich verbesserten. Ein entscheidender Fortschritt war neben der Einrichtung von Stroke Units, die ausführliche Abklärung der Infarktmorphologie mit Darstellung von Hirndurchblutung, Vitalität des Gewebes und Gefäßpathologie sowie die schnelle Rekanalisation des Gefäßes durch Verabreichung einer intravenösen thrombolytischen Therapie und der Durchführung einer endovaskulären Thrombektomie. Die geeignete Anwendung der verfügbaren Behandlungen ist auch in Bezug auf die Sekundärprävention entscheidend, um das Ergebnis dieser Maßnahmen von Patientinnen und Patienten nach einem ischämischen Insult zu optimieren.
Diskussion. Die zeitnahe Behandlung des ischämischen Insults ist neben der raschen Diagnostik für ein gutes Outcome ohne bleibende neurologische Auffälligkeiten oder Komplikationen ausschlaggebend. Trotz erheblicher Verbesserungen bei der Diagnostik und Behandlung in den letzten Jahrzehnten ist der ischämische Insult immer noch eine folgenschwere Krankheit, die aufgrund einer weltweit alternden Bevölkerung zunimmt. Da jedoch die meisten Schlaganfälle vermeidbar sind, sollte mehr in präventive Strategien investiert werden, um die globale Krankheitslast zu reduzieren.