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Gewählte Publikation:

Nanda, R.
Literaturrecherche des Uterus incarceratus mit Fallbeispiel
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Nanda Manurishi
Reif Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund Unter einem Uterus incarceratus versteht man das Einklemmen des graviden Uterus innerhalb des kleinen Beckens, welches bei 1/3000 Schwangerschaften auftritt. Hierbei kann es bei fehlender oder verspäteter Diagnosestellung und inadäquatem klinischem Management zu risikoreichen Verläufen mit erhöhter Mortalität und Morbidität für Mutter und Kind kommen. Die folgende Arbeit präsentiert die Ergebnisse einer umfassenden Literaturrecherche über den Uterus incarceratus, der relevanten Diagnostik sowie bisher erprobte Therapieverfahren. Anschließend wird ein aktueller Fall einer Patientin mit diagnostiziertem Uterus incarceratus am LKH Graz präsentiert. Die Therapie sowie das Management werden mit der bisher beschriebenen Literatur verglichen und kritisch beleuchtet. Materialien und Methoden Anhand einer PubMed basierten englischsprachigen Recherche wurden die Informationen für die Präsentation dieser geburtshilflichen Komplikation gewonnen. Es wurde kein zeitliches Limit der Studien festgesetzt. Der anschließende Fallbericht wurde mithilfe von Eingriffsprotokollen, Videoaufnahmen der Therapieverfahren sowie Arztbriefen erstellt. Fallbeispiel Es wird der Fall einer 28-jährigen Primigravida mit Uterus incarceratus in der 23. SSW präsentiert. Nach einem zunächst erfolglosen Koloskopie-assistierten manuellen Repositionsversuch wurde in der 24. SSW ein weiterer manueller Repositionsversuch unter Lachgasnarkose mit anschließendem Legen eines Cervixpessar durchgeführt. Es kam im Anschluss zu keiner weiteren Inkarzeration, die folgenden Schwangerschaftskontrollen waren unauffällig. Der Pessar wurde in der 37+0 SSW komplikationslos entfernt. In der 38. SSW kam es zu einer komplikationsarmen Spontangeburt eines gesunden Mädchens. Schlussfolgerung Es handelt sich bei einem Uterus incarceratus um eine seltene aber potentiell bedrohliche geburtshilfliche Komplikation. Im präsentierten Fall gelang anhand einer manuellen Wendung unter Lachgasnarkose die Reposition des graviden Uterus in seine physiologische Lage um eine komplikationsarme Geburt zu ermöglichen.

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