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Rainer, A.
Frequenz von intravitrealen Injektionen bei Patienten und Patientinnen mit altersbedingter Makuladegeneration
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 57
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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El-Shabrawi Yosuf
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Sarny Stephanie
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung: Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine progrediente, degenerative Erkrankung der Retina. Die AMD ist ab dem 65. Lebensjahr die häufigste Ursache für eine Erblindung. Im Spätstadium der AMD wird zwischen einer geographischen Atrophie und einer neovaskulären AMD unterschieden. Letztere kann mittels Vascular endothelial growth factor (VEGF)-Inhibitoren, welche im Rahmen einer intravitrealen operativen Medikamenteneingabe (IVOM) appliziert werden, behandelt werden. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde eine retrospektive Studie, welche die Frequenz von IVOM bei Patienten und Patientinnen mit exsudativer AMD an der Abteilung für Augenheilkunde und Optometrie des Klinikums Klagenfurt untersucht, durchgeführt.
Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Studie mit Daten der Abteilung für Augenheilkunde und Optometrie des Klinikums Klagenfurt durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden die demographischen Daten der Patienten, das bei der IVOM verwendete Medikament und die Anzahl der IVOM ausgewertet. Es wurde erhoben, ob die Patienten und Patientinnen mit der Rettung zu ihren Terminen gekommen sind. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich von Mai 2015 bis Oktober 2019. Um den Effekt der IVOM-Gabe auf den Visus zu untersuchen, wurde von einer Subgruppe therapie-naiver Patienten und Patientinnen der korrigierte Fernvisus vor und nach Therapie evaluiert.
Resultate: Im Beobachtungszeitraum wurden 2 633 Patienten und Patientinnen wegen einer exsudativen AMD mittels IVOM behandelt. Das durchschnittliche Patientenalter lag bei 78 Jahren (SD +/- 8,2 Jahre). Mit Aflibercept wurden im Mittel 5,6 IVOM und mit Ranibizumab wurden durchschnittlich 4,8 IVOM verabreicht. Pro Monat wurden durchschnittlich 523 IVOM mit Aflibercept und 399 IVOM mit Ranibizumab appliziert. Die Auswertung der Bezirke zeigte, dass Patienten und Patientinnen aus den Bezirken Hermagor, Spittal an der Drau, Wolfsberg, Lienz und Murau statistisch signifikant weniger IVOM erhielten. 13,7% der Patienten und Patientinnen kamen mit der Rettung zu ihren Terminen. Die Analyse der Subgruppe zeigte, dass Patienten und Patientinnen innerhalb des ersten Therapiejahres durchschnittlich 3,2 IVOM erhielten.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, ähnlich wie andere Studien mit Real-Life-Daten, dass die IVOM-Frequenz momentan noch geringer ist als in prospektiven Studien. Aflibercept und Ranibizumab wurden über einen unterschiedlich langen Zeitraum (25 beziehungsweise 29 Monate) verwendet, weshalb die durchschnittliche Anzahl an IVOM pro Monat berechnet wurde, die für Aflibercept (523 IVOM) höher als für Ranibizumab (399 IVOM) war. Die Ursache für die geringere IVOM-Frequenz bei einer Entfernung über 30 km könnten Schwierigkeiten bei der Anreise sein, aber auch die geringere Anzahl an Fachärzten und Fachärztinnen in ländlichen Gebieten.