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Gewählte Publikation:

Mayer, L.
Neue Biologika in der Therapie von T2-high Asthma
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Böhm Eva
Altmetrics:

Abstract:
Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die mit einer Prävalenz von 5-10% ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem in unserer Gesellschaft darstellt. In der Pathogenese von Asthma spielen neben bronchialer Hyperreagibilität und strukturellen Veränderungen des Bronchialepithels zahlreiche Entzündungsmediatoren wie die von Th2-Lymphozyten sezernierten Interleukine, eine bedeutende Rolle. Die Therapie von Asthma bronchiale setzt sich sowohl aus nicht-medikamentösen Maßnahmen wie Allergenkarenz als auch aus pharmakologischen Interventionen, bestehend aus einer bedarfsweisen Anfallsmedikation und einer Langzeittherapie mit Glucocorticoiden, zusammen. Viele Personen leiden jedoch an schwerem Asthma bronchiale, wobei die Standardtherapie nicht mehr ausreichend ist bzw. erst gar keine Wirkung zeigt und orale Glucocorticoide sowie die damit verbundenen schwerwiegenden Nebenwirkungen der letzte Ausweg sind. Um auch für diese Patienten und Patientinnen die bestmögliche Therapie zu gewährleisten, wurde die Medikamentengruppe der Biologika ins Leben gerufen. Diese Arzneimittel sind monoklonale Antikörper, die gegen Bestandteile der asthma-spezifischen Typ 2 Entzündungskaskade wie Interleukin 5, 4 und 13 gerichtet sind. Aufgrund von hohen Kosten wurden die Biologika lange nicht in den klinischen Alltag integriert. Mittlerweile sind sie aber fix im Therapiestufenschema verankert und konnten sich in der Behandlung von Asthma bronchiale etablieren. Im Zuge dieser Diplomarbeit wurden vor allem die IL-5-Antikörper Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab bzw. der IL-4/13-Antikörper Dupilumab genauer betrachtet. Dazu wurden Studien zu den jeweiligen Arzneimitteln gesucht, ausgewertet und einander gegenübergestellt, um die einzelnen Antikörper in Hinsicht auf ihre klinische Wirksamkeit miteinander zu vergleichen. Dabei konnten jedoch kaum Unterschiede bzw. ausschlaggebende Differenzen gefunden werden. Jeder dieser Interleukin Antikörper überzeugte durch seine immense Effizienz bei Patienten und Patientinnen mit schwerem, therapieresistentem Asthma bronchiale. Neben einer verbesserten Lungenfunktion profitierten die Probanden und Probandinnen auch in Hinsicht auf die Asthmakontrolle und das asthmatisch Beschwerdebild. Zusätzlich konnte jedes dieser Medikamente die Eosinophilenzahlen und die Asthmaexazerbationsrate senken und den täglichen Glucocorticoidgebrauch vermindern. Die IL-5-Antikörper sowie die IL-4/13-Antikörper stellen also klinisch gleichermaßen potente „Krieger“ im Kampf gegen schweres Asthma bronchiale dar.

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