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Selected Publication:

Kadric, I.
Die Lebensqualität erwachsener Personen nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation – ein Rapid Review
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 97 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lohrmann Christa
Schoberer Daniela
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Im Jahr 2020 wurden in Österreich insgesamt 293 allogene hämatopoetische Stammzelltransplantationen (AlloHSCT) durchgeführt. Der größte Teil der Bemühungen der Gesundheits- und Krankenpflege konzentriert sich auf die Phase nach der AlloHSCT mit dem Management von Nebenwirkungen und der Vermeidung von Komplikationen. Um gesundheitsbezogenen Interventionen zu setzen und dessen Erfolg zu messen, ist die Lebensqualität (LQ) von Patient*innen ein wichtiges Kriterium. Das Ziel war es festzustellen, welche Faktoren die LQ von erwachsenen Personen mit einer hämatologischen Erkrankung nach einer allogenen Stammzelltransplantation (poststationär) beeinflussen. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein Rapid Review durchgeführt. Es wurde eine systematische Literaturrecherche in vier medizinischen Datenbanken sowie eine Handsuche in Google Scholar und Referenzlisten durchgeführt. Die Studien wurden nach Ein- und Ausschlusskriterien gewählt und kritisch bewertet. Die Ergebnisse wurden in Kategorien entsprechend den Lebensqualitätsdimensionen nach dem konzeptuellen Modell der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Ferrans et al. (2005) übergeordnet geclustert und narrativ beschrieben. Ergebnisse: Aus insgesamt 1802 Studien konnten 24 Studien inkludiert werden. Charakteristika der Umgebung (u.a. Arbeitslosigkeit, wenig soziale Unterstützung), Charakteristika des Individuums (u.a. niedriger Bildungsstand, höheres Alter, persönliches Erscheinungsbild, Sexualität, emotionale Belastungen, Geschlecht), Biologische Faktoren (u.a. akute und chronische Graft-versus-host-disease), Symptome (u.a. Fatigue, Wunden im Mund, Dyspnoe, Schlafstörungen, Schmerzen, Geschmacksveränderungen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust), niedriger funktionaler Status (reduzierte Muskelkraft, physische Schwäche), allgemeine niedrige Gesundheitswahrnehmung und allgemeine Lebensqualität (kurzer Zeitraum nach der AlloHSCT, bis zu einem Jahr nach der AlloHSCT) sind Faktoren, welche die LQ bei erwachsenen Personen nach einer AlloHSCT signifikant verringern. Schlussfolgerung: Eine AlloHSCT ist mit Risiken verbunden, die sich auf die LQ auswirken können. Von Libidoverlust über die Unfähigkeit soziale Rollen einzunehmen, Symptombelastungen sowie emotionale Belastungen wie posttraumatische Erlebnisse sollen bei Patient*innen nach einer AlloHSCT mittels standardisierten Instrumenten erhoben und individuell durch qualifiziertes diplomiertes Pflegepersonen in Ambulanzen betrachtet werden.

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