Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Schranzer, J.
Diagnostische und prognostische Wertigkeit der TOF-18F-FDG PET/CT bei Patient*innen mit malignen Pankreastumoren - eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 61 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Aigner Reingard
Stanzel Susanne
Altmetrics:

Abstract:
Fragestellung Ziel dieser Arbeit ist einerseits die Beantwortung der Frage, ob durch den Gebrauch von Time-of-Flight im Rahmen des 18F-FDG PET/CT maligne Läsionen des Pankreas besser diagnostiziert werden können und andererseits die Beurteilung der prognostischen Wertigkeit der durch diese Bildgebung gewonnenen Daten. Methode Im Rahmen der Studie wurden 86 Patient*innen, die ein histologisch gesichertes malignes Pankreaskarzinom hatten, einer zweiphasigen (DP, engl. dual phase) 18F-FDG PET/CT unterzogen, bei dem Aufnahmen 30 und 90 Min. p.i. gemacht wurden. Anschließend wurde eine TOF-Rekonstruktion durchgeführt. Bei zwei Patient*innen konnte in der Frühaufnahme aufgrund eines technischen Defekts keine TOF-Rekonstruktion erstellt werden. Die Aufnahmen mit und ohne TOF-Rekonstruktion wurden retrospektiv miteinander verglichen und ausgewertet. Dabei wurde neben der visuellen Beurteilung auch das Volumen in cm3 (VOI) und der maximale Tracer-Uptake (SUVmax) der Läsionen bestimmt. Mithilfe des SUVmax in den Früh- und Spätaufnahmen konnte der RI (Retentionsindex, engl. retention index) errechnet werden. Dieser Wert wurde hinsichtlich seines Einflusses auf das Überleben mittels COX-Regression überprüft. Das erhaltene Resultat wurde mit anderen Studien aus der Literatur verglichen. Ergebnisse Von allen 86 malignen Tumoren konnten 80 dank der TOF PET/CT korrekt als solche erkannt werden. Ohne TOF wurden 76 Tumoren als maligne eingestuft. Im Vergleich der Frühaufnahmen wurden ohne TOF 71 und mit TOF 76 maligne Tumoren als solche erkannt. In der Spätaufnahme wurden ohne TOF 77 Läsionen und mit TOF 79 Läsionen als richtig maligne bewertet. Die statistische Auswertung der Überlebensparameter ergab einen signifikanten Einfluss des RI-Wertes ohne TOF und des Vorhandenseins von Metastasen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung auf die Sterberate. Der erhobene Cut-off-Wert des RI ohne TOF, ab dem von einem kürzeren Überleben auszugehen ist, betrug 38,30% bei einer Sensitivität von 74,2% und einer Spezifität von 56,4%. Schlussfolgerung Für die PET/CT-Bilder mit TOF ergab sich eine Verbesserung der Diagnose von malignen Tumoren um 4,65% (4/86) im Verhältnis zu den Bildern ohne TOF. In der Frühaufnahme konnten 5,95% (5/84) mehr maligne Läsionen mit TOF-Rekonstruktion erkannt werden und in der Spätaufnahme 2,32% (2/86). Mithilfe der TOF können somit mehr maligne Läsionen als solche klassifiziert werden, aber eine statistisch signifikante Steigerung der Diagnoserate konnte nicht gezeigt werden (P > 0,05). Im Vergleich der Sterberate der Patient*innen mit einem RI ohne TOF über dem Cut-off-Wert ergab sich eine höhere Mortalität als bei jenen, deren RI ohne TOF unter dem Cut-off-Wert lag. So hatten Teilnehmer*innen mit einem RI ohne TOF über dem Cut-off-Wert ein medianes Überleben von 10 Monaten im Vergleich zu 18,5 Monaten bei Patient*innen mit einem RI ohne TOF unter dem Cut-off-Wert. Der RI ohne TOF ist somit als Prädiktor für ein kürzeres Überleben anzusehen.

© Med Uni GrazImprint