Selected Publication:
Kollmann, V.
Muskel- und Skeletterkrankungen und Schmerzen in österreichischen Krankenhäusern - Eine Sekundärdatenanalyse zur Prävalenz und zum Zusammenhang mit Pflegeabhängigkeit
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Hödl Manuela
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Lohrmann Christa
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Weltweit leiden rund 1,7 Milliarden Menschen an Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE). In Österreich ist beinahe jede*r Fünfte von einer chronischen Erkrankung des Muskel- und Skelettsystems betroffen. Schmerzen stellen dabei das Leitsymptom dar und sind auch einer der häufigsten Gründe, warum Menschen ein Krankenhaus aufsuchen.
Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, die Prävalenz von Schmerzen bei MSE bei Patient*innen in österreichischen Krankenhäusern darzustellen und Unterschiede in den Charakteristika Geschlecht und Alter sowie in der Pflegeabhängigkeit zu analysieren.
Methode: Es erfolgte eine Sekundärdatenanalyse aus den Daten der Pflegequalitätserhebung 2.0 der Jahre 2016 bis 2019. In der Erhebung kam ein durch ein internationales Expertenteam erstellter Fragebogen zur Anwendung, der auch Skalen enthielt, deren psychometrische Eigenschaften bereits wissenschaftlich geprüft wurden. Zur Teilnahme waren alle Patient*innen eingeladen, die am Tag der Erhebung in den teilnehmenden Krankenhäusern behandelt wurden. Zur Datenanalyse wurden unterschiedliche Methoden der deskriptiven Statistik mittels IBM® SPSS® angewendet.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 8.679 Patient*innen an der Befragung teil, wovon 2.188 Personen (25,2 %) an einer Erkrankung des Muskel- und Skelettsystems litten. 77,1 % der Patient*innen mit MSE gaben Schmerzen an, Frauen waren statistisch signifikant häufiger betroffen als Männer. Patient*innen mit MSE ohne Schmerzen waren statistisch signifikant älter als Patient*innen mit Schmerzen. Teilnehmer*innen ohne Schmerzen waren signifikant pflegeabhängiger als Teilnehmer*innen mit Schmerzen.
Schlussfolgerung: Die hohe Prävalenz von Schmerzen bei MSE in österreichischen Krankenhäusern erfordert in der Praxis besondere Aufmerksamkeit der Pflegenden. Ein adäquates Assessment bietet dabei die Basis für das weitere Schmerzmanagement. Weitere Forschungsprojekte sind notwendig, um die Ursache der hohen Schmerzprävalenz bei jüngeren Patient*innen zu untersuchen und in weiterer Folge eine Verbesserung im Schmerzmanagement für diese Patient*innengruppe zu ermöglichen.