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Lanz-Schlager, S.
Beeinflussung der Blutgerinnung zur Prophylaxe und Therapie der tiefen Venenthrombose: Beschreibung und Beurteilung der leitliniengerechten Anwendung von Antikoagulanzien und Fibrinolytika bei Erwachsenen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 122 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Luschnig Petra
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung, Grundlagen: Die tiefe Thrombose der Venen der Arme, der Beine und/oder des Beckens ist eine häufige Erkrankung in der Gesellschaft. Die Inzidenzrate liegt bei 45-117/100 000 Personenjahre. Die drei wichtigsten Komplikationen bzw. Ursachen für die erhöhte Morbidität und Mortalität sind (i) die Lungenembolie, (ii) das Wiederauftreten einer Thrombose innerhalb von 12 Monaten und (iii) das postthrombotische Syndrom (PTS). Um das Risiko für die Krankheit selbst und die Komplikationen zu senken, ist eine strukturierte Diagnostik und eine effektive sowie sichere Prophylaxe/Therapie notwendig. In dieser Arbeit werden die Möglichkeiten der antikoagulatorischen und fibrinolytischen Prophylaxe und/oder Therapie der tiefen Thrombosen in Österreich beschrieben und ihre Effektivität und Sicherheit erarbeitet. Material, Methoden: Es wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, um die Beeinflussung der Blutgerinnung mittels Antikoagulanzien und Fibrinolytika für die Prophylaxe und/oder Therapie der tiefen Thrombosen der Arme, der Beine und/oder des Beckens, die in Österreich zugelassen und verfügbar sind, zu erheben und miteinander zu vergleichen. Ergebnisse: Im Bereich der Prophylaxe und/oder Therapie der tiefen Thrombosen wird durch Antikoagulanzien versucht die Hämostase zu unterbrechen und eventuell durch Fibrinolytika versucht den Thrombus aufzulösen. Dies kann im Rahmen der antikoagulatorischen Therapie entweder durch indirekte oder direkte Hemmer der Gerinnungskaskade erfolgen. Zu den indirekten Antikoagulanzien zählen die Heparine (Unfraktioniertes Heparin [UFH], Niedermolekulares Heparin [NMH]), Pentasaccharide (Fondaparinux), Heparinoide (Danaparoid) und Cumarine (Phenprocoumon, Acenocoumarol, Warfarin). Dem gegenüber stehen die direkten Antikoagulanzien. Wie ihr Name schon sagt wirken direkte aktivierte Faktor II (Thrombin o. FIIa)-Hemmer (Argatroban, Dabigatran) oder aktivierte Faktor X (FXa)-Hemmer (Rivaroxaban, Apixaban, Edoxaban) direkt am FIIa oder FXa und hemmen dadurch die Hämostase. Um eine tiefe Thrombose aufzulösen gibt es in Österreich nur ein verfügbares und zugelassenes Fibrinolytikum nämlich die Urokinase. Diskussion: In den letzten Jahrzehnten wurde intensiv an den unterschiedlichen Wegen zur Prophylaxe und/oder Therapie der tiefen Thrombose geforscht. Es wurden dabei unterschiedliche Angriffspunkte für die Antikoagulanzien gefunden. Eine individuelle Auswahl entsprechend der Pharmakodynamik und der Pharmakokinetik im Hinblick auf die Effektivität und Sicherheit der einzelnen Wirkstoffe ist daher notwendig.

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