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Gewählte Publikation:

Weisser, E.
Korrelation von ASA-Klassifikation bzw. weiteren anästhesiologischen Scores und Verlauf nach Resektion nicht-kleinzelliger Bronchialkarzinome
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 52 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Smolle-Juettner Freyja-Maria
Altmetrics:

Abstract:
Zielsetzung: Das nicht kleinzellige Bronchialkarzinom („non-small-cell lung cancer“ NSCLC) ist weltweit eines der häufigsten Karzinome beider Geschlechter mit einer äußerst schlechten Prognose. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob bei Patient*innen nach Resektion eines NSCLC unter kurativem Ansatz zwischen der ASA-Klassifikation, dem Lee RCRI, dem Goldman CRI sowie weiteren anästhesiologischen Risiko-Parametern und dem post-Resektionsverlauf eine Korrelation hergestellt werden kann. Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden die Daten aller Patient*innen, die im Zeitraum zwischen 1/2004 und 12/2007 wegen eines Bronchialkarzinoms an der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie und Hyperbare Chirurgie des LKH-Universitätsklinikum Graz reseziert wurden, analysiert. Es existierte bereits eine Excel-Tabelle mit Angaben zu personenbezogenen und tumorbezogenen Parametern, sowie cardiopulmonalen Funktionsparametern und diversen Daten zu Operation und Verlauf. Diese wurde um die ASA, Goldman und Lee-Risikoscores ergänzt, die der PDU bzw. PNU entnommen wurde. Ergebnisse: Von den ursprünglichen 342 Studienteilnehmer*innen, erfüllten 99 (100%) die Einschlusskriterien. Die 5-Jahresüberlebensrate lag bei 50.5%, und die 5-Jahres rezidivfreie Überlebensrate bei 47.5%. Zwischen keinem der Risikoscores zeigte sich eine Korrelation: ASA und Lee (r=0.07), ASA und Goldman (r=0.012), Lee und Goldman (r=0.018). In der multivariaten Analyse aller potentiellen Einflussfaktoren konnte eine starke Korrelation zwischen der ASA Klassifikation und dem Gesamtüberleben (p=0.004), sowie dem nicht-Tumor-assoziierten Überleben (p=0.007) hergestellt werden. Der Lymphknotenstatus pN hingegen, hatte einen starken prädiktiven Wert bzgl. des rezidivfreien Überlebens (p=0.007) und Tumor-assoziierten Überlebens (p=0.005). Für Goldman und Lee konnte keine Korrelation mit einer der Überlebenszeiten hergestellt werden. Nach 5 Jahren wurden das Versterben am primären Bronchialkarzinom, sowie das Auftreten eines Rezidivs seltener, der Abwärtstrend blieb aber bestehen. Zusammenfassung: Die ASA-Klassifikation hat einen starken prädiktiven Wert auf das nicht-Tumor-assoziierte Überleben und das Gesamtüberleben. Auf das Tumor-assoziierte Überleben und das rezidivfreie Überleben wurde als starker Einflussfaktor der Lymphknotenstatus pN identifiziert. Somit ermöglicht der ASA-Risikoscore in Kombination mit pN eine gute Einschätzung des post-Resektionsverlaufes von Patienten mit einem NSCLC. Das Versterben am primären Bronchialkarzinom sowie das Auftreten eines Rezidivs wird im Langzeitverlauf unwahrscheinlicher, kann jedoch auch nach 10 Jahren nicht ausgeschlossen werden.

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