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Gewählte Publikation:

Hofmeister, P.
Pharmakotherapie der altersbedingten Makuladegeneration
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 6565 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Beubler Eckhard
Lippe Irmgard Theresia
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist als degenerative Erkrankung die häufigste Erblindungsursache im fortgeschrittenen Alter der Bewohner und Bewohnerinnen westlicher Länder. Typisch sind Veränderungen der Makula, welche in progredienten Stadien klinisch mit Sehverschlechterung einhergehen. Die Erkrankung lässt sich in eine Frühform und zwei Spätformen, bestehend aus nicht exsudativer sowie exsudativer AMD mit typischer Ausbildung von choroidalen Neovaskularisationen (CNV) charakterisieren. Die Diagnose der AMD wird durch multiple bildgebende Verfahren, darunter die Fluoreszenzangiographie, die optische Kohärenztomographie und Funduskopie gestellt. Für die Therapie der häufigeren nicht exsudativen AMD steht bisweilen keine zufriedenstellende Behandlung zur Verfügung. Im Gegensatz dazu bietet die Pharmakotherapie der exsudativen AMD durch intravitreale Injektion von Inhibitoren des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) eine breite Palette an Behandlungsmöglichkeiten. Material und Methoden: Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche wurden für diese Diplomarbeit Datensammlungen der Onlineplattformen PubMed, Google Scholar, einschlägige Fachliteratur, Leitlinien, Fachzeitschriften und wissenschaftliche Publikationen herangezogen. Unter der Eingabe folgender Keywords wurde in Kombination gesucht: AMD, age-related macular degeneration, neovascular age-related macular degeneration, pharmacotherapy, anti-VEGF, VEGF inhibitors, Bevacizumab, Ranibizumab, Aflibercept, Pegaptanib, Brolicizumab, emerging drugs, ocular gene therapies, viral vectors, nonviral vectors. Ergebnisse: Die Therapie mit intravitreal verabreichten VEGF-Inhibitoren bildet die moderne medikamentöse Standardbehandlung der exsudativen AMD. Aktuell sind die Präparate Ranibizumab, Aflibercept sowie Brolucizumab zugelassen und in ihrer Wirksamkeit vergleichbar einzustufen. Der als off-label-use verwendete Wirkstoff Bevacizumab kann in seiner Wirksamkeit und Nebenwirkungsrate ebenso als gleichwertig betrachtet werden. Nach einer einheitlichen initialen Aufsättigungstherapie existieren unterschiedliche weiterführende Behandlungsstrategien. Neue in Entwicklung befindliche Behandlungsmöglichkeiten sind Systeme mit verlängerter Wirkstofffreisetzung, sogenannte Depotsysteme und die gentherapeutische Nutzung viraler Vektoren. Diskussion: Mit der Entwicklung der Anti-VEGF-Wirkstoffe hat sich die intravitreale Injektion als klinischer Goldstandard in der Behandlung der exsudativen AMD etabliert. Die dafür notwendigen häufigen Wiederbehandlungstermine zur intravitrealen Injektion stellen allerdings eine zunehmende Problematik für die Betroffenenseite als auch seitens der Kliniken dar. Zukünftig könnten die gentherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten sowie Portsysteme mit verlängerter Wirkstofffreisetzung interessante Behandlungsalternativen werden.

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